1997

Januar 1997

Umsetzung der neuen Struktur im GeschÀftsbereich AlsterDorf
Ab dem 18. Januar 1997 greift die neue Struktur im GeschĂ€ftsbereich AlsterDorf. Der bisherige GeschĂ€ftsbereichsleiter, Theodorus Maas, ĂŒbernimmt das neue Arbeitsfeld „Alte Menschen in der Stiftung“ und nimmt diese Aufgabe sowohl in der Funktion eines Ressourcen- als auch eines QualitĂ€tsmanagers wahr. Sein Nachfolger in der GeschĂ€ftsbereichsleitung wird in Personalunion mit seinem Vorstandsamt Wolfgang Kraft. Die vier neuen Teilbereichsleitungen und Vorgesetzte der Verbundleitungen werden als Ressourcen-Manager fungieren.

Ihnen sind die vier neuen QualitĂ€tsmanager gegenĂŒbergestellt, die wiederum Vorgesetzte von ca. 21 QualitĂ€tsbeauftragten sein werden.

Interview mit Siegfried Lindemann

Zum Interview mit Transkription

Die Budgets 1997 werden auf Verbundebene heruntergebrochen und weiter bewohnerbezogen differenziert, wobei Doppelstrukturen ausgeschlossen sind, da diese nicht refinanziert sind.

(s. alsterdorf aktuell Nr. 10/17.12.1996, ArESA Publikationen, Hamburg)

Februar 1997

Positive Bilanz in der Wohnplatzvergabe
Die Bilanz des Jahres 1996 zeigt eine steigende Nachfrage von WohnplÀtzen. Seit 1996 sind 70 freie WohnplÀtze neu belegt und damit 20 PlÀtze mehr als im Vorjahr 1995.
36 Frauen und MĂ€nner haben jetzt einen Wohnplatz im GeschĂ€ftsbereich AlsterDorf, 25 im GeschĂ€ftsbereich HamburgStadt und neun im GeschĂ€ftsbereich HamburgUmland. Außerdem stehen durch viele Neuaufnahmen weniger Personen auf der Warteliste. Dennoch sind es immer noch 95 Menschen mit Behinderung, die auf einen Platz warten.

(vgl. Scharenberg, Wolfram [WS] 1997, So viele neue Bewohner wie selten zuvor. Reges Interesse an Alsterdorfer WohnplĂ€tzen im vergangenen Jahr, in: ESA [Hg.] Umbruch. Mitarbeiter-Zeitschrift der Ev. Stiftung Alsterdorf, Nr. 2/1997, ArESA, Hamburg, S. 3)

MĂ€rz 1997

Der neu strukturierte GeschÀftsbereich AlsterDorf im Fokus
Mit einer Sonderbeilage „AlsterDorf“ in Umbruch Extra wird ausfĂŒhrlich ĂŒber das Umstrukturierungsgeschehen und die Perspektiven dieses GeschĂ€ftsbereichs informiert. Unter der Überschrift „Damit auch morgen jeder kriegt, was er braucht“ werden die konzeptionellen AnsĂ€tze und strukturellen VerĂ€nderungen erlĂ€utert. Mit dem AlsterDorfer ABC werden viele Begrifflichkeiten rund um das Geschehen in diesem GeschĂ€ftsbereich definiert, es wird eine Fragen- und Ideenbörse AlsterDorf gestartet und es gibt ein ausfĂŒhrliches Interview mit einem der neuen QualitĂ€tsmanager in AlsterDorf.

(vgl. Heise, Ursel, Alsterdorf. Sonderbeilage, in: ESA [Hg], Umbruch Extra, Mitarbeiter-Zeitschrift der Ev. Stiftung Alsterdorf Nr. 3/1997, Hamburg)

April 1997

Aufhebung des Einstellungsstops in den Bereichen AlsterDorf, Fördern und Therapie und Nachtdienst

„Mit Beschluß vom 18. April 1997 haben die Leitungsgremien der Alsterdorfer Behindertenhilfe [gemeint sind die auf dem ZentralgelĂ€nde tĂ€tigen GeschĂ€ftsbereiche] den vor einigen Monaten verfĂŒgten Einstellungsstop aufgehoben“.

(s. alsterdorf aktuell Nr. 12/29.04.1997, ArESA Publikationen, Hamburg)

Damit können vakante Stellen nach RĂŒcksprache mit den zustĂ€ndigen FĂŒhrungskrĂ€ften ab sofort wiederbesetzt werden. Wolfgang Kraft bekundet seinen Respekt und seinen Dank angesichts des Engagements der Mitarbeitenden. Er teilt ihnen mit, dass die Leitungsgremien sich verpflichten, fĂŒr diejenigen, die als Betreuer*innen im Tag- oder Nachtdienst arbeiten, betriebsbedingte BeendigungskĂŒndigungen im Rahmen der Neustrukturierung auszuschließen. Dies soll den Mitarbeitenden die fĂŒr die Modellversuche nötige Sicherheit geben.

WĂŒrde diese geplante Umstellung und engere Vernetzung gelingen, gĂ€be es ĂŒber Jahre hinaus gesicherte ArbeitsplĂ€tze in der Behindertenhilfe der ESA.

Mit der Mitarbeitervertretung werde zum Thema diverse Dienstvereinbarungen verhandelt. DarĂŒber hinaus verpflichtet sich der Vorstand, mindestens 50 Prozent der Reduzierungen, die im Personalkostenbudget vorgenommen worden sind, zurĂŒckfließen zu lassen in die Verbesserung der Wohnsituation in AlsterDorf. (ebd.)

Mai 1997

Leistungskatalog – Wohnangebote, Beratung und Assistenz im GeschĂ€ftsbereich HamburgStadt
HamburgStadt erstellt einen Leistungskatalog. Dieser gilt zunĂ€chst nur betriebsintern und ist verbindlich fĂŒr Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen. Er bildet das Leistungsspektrum der direkten Arbeit ab. Die Konkretisierung und Gewichtung findet im Rahmen der individuellen Hilfeplanung oder durch genaue Angebotsbeschreibungen der Wohn- und Beratungseinheiten statt.
Der Katalog enthĂ€lt einen kurzen Abriss ĂŒber den Auftrag, die Refinanzierungslogik und aktuelle rechtliche VerĂ€nderungen im Rahmen des Leistungsgeschehens, Ziele und Leitlinien, Strukturen und Organisation, personelle und sĂ€chliche Ausstattung, interne und externe Kooperationen und geschĂ€ftsbereichsspezifische Formen der QualitĂ€tsentwicklung und -sicherung.

(vgl. alsterdorf HamburgStadt [Hg.] 1997, Vorwort. Leistungskatalog Wohnangebote, Beratung und Assistenz fĂŒr Menschen mit Behinderung GeschĂ€ftsbereich HamburgStadt, ArESA Hist. Slg. 61 II, Hamburg)

Interview mit Daniel Guckelsberger

Zum Interview mit Transkription


Wohnangebote in Niedersachsen
Ab Mai wird es im kleinen StĂ€dtchen Hermannsburg bei Celle ein weiteres Wohnhaus fĂŒr zehn Menschen mit Behinderung geben. Die Wohnangebote in Hermannsburg gehören zum GeschĂ€ftsbereich HamburgUmland.

(vgl. Scharenberg, Wolfram 1997, Alsterdorfer im SĂŒden. Ab Mai zweite Wohngruppe in Hermannsburg, in: ESA [Hg.], Umbruch. Mitarbeiter-Zeitschrift der Ev. Stiftung Alsterdorf, Nr. 2/1997, ArESA, Hamburg, S. 3)

Interview mit Margarethe Reimers

Zum Interview mit Transkription

Interview mit Petra Eggert

Zum Interview mit Transkription

Das Delta fĂŒr die Zukunft
Im Umbruch berichtet Wolfgang Kraft, auf welche Weise er den betriebswirtschaftlichen und inhaltlich-reformerischen Herausforderungen begegnen will. Anstatt den sich verschlechternden Finanzierungsrahmen abzuwarten und die Arbeitsstrukturen zulasten der QuantitÀt der Leistungsangebote zu belassen, wird der Finanzierungsrahmen vorgezogen. Auf diese Weise

  • kann ein wirtschaftlicher Überschuss erwirtschaftet werden;
  • dieser kann fĂŒr Projekte und Innovationen eingesetzt werden.

Die zweite SĂ€ule ist die Ressourcenoptimierung durch bedarfsgerechte Gestaltung der Angebote und Flexibilisierung der Arbeit durch Arbeitszeitkonten.

Der Umbruch berichtet von der konzeptionellen und betriebswirtschaftlichen Herangehensweise an die zukĂŒnftigen Herausforderungen mit dem Ziel, das ZentralgelĂ€nde zu einem langfristig attraktiven Ort fĂŒr Menschen mit Behinderungen zu machen.

„Erreichen will Wolfgang Kraft [
] diese Zukunftssicherung durch eine geschickte betriebswirtschaftliche Vorgehensweise. Es sei sicher [
], daß in den kommenden Jahren die öffentlichen Gelder zur Finanzierung von Diensten, wie die AlsterDorfer Behindertenhilfe sie vorhĂ€lt, weiter zurĂŒckgehen werden. [
] Wenn es gelinge, schon jetzt den Finanzrahmen einzuhalten, der in absehbarer Zukunft mit Sicherheit von Seiten der KostentrĂ€ger gesetzt werde, [
] dann mĂŒĂŸten in den kommenden Jahren keine weiteren EinschrĂ€nkungen mehr hingenommen werden. [
] Wolfgang Kraft nennt die Gelder, die die AlsterDorfer Behindertenhilfe in den nĂ€chsten Jahren zur Zukunftssicherung erwirtschaften kann, Delta-Gewinne.“

(s. Scharenberg, Wolfram 1997, Das Delta fĂŒr die Zukunft. Mit wirtschaftlichem Geschick soll die Behindertenhilfe konkurrenzfĂ€hig bleiben, in: ESA [Hg.], Umbruch. Mitarbeiter-Zeitschrift der Ev. Stiftung Alsterdorf, Nr. 5/1997, ArESA, Hamburg, S. 3)

Wolfgang Kraft hat dabei das Jahr 2003 im Visier. Die Kostenstruktur, die jetzt erreicht werden soll, wĂŒrde den dann geltenden PflegesĂ€tzen entsprechen.Die neue Struktur in AlsterDorf könne in Verbindung mit den damit in Zukunft erwirtschafteten Delta-Gewinnen den Bestand, die QualitĂ€t und die AttraktivitĂ€t der Behindertenhilfe in AlsterDorf langfristig sichern. (vgl. ebd.)

Juni 1997

HamburgStadt veranstaltet einen Infonachmittag fĂŒr Umzugsinteressierte
Insgesamt 359 Alsterdorfer Bewohner*innen leben inzwischen mit Assistenz durch Betreuer*innen in den 30 heterogenen Wohngruppen des GeschÀftsbereichs HamburgStadt.

In „alsterdorf aktuell“ erscheint eine Einladung fĂŒr Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen des GeschĂ€ftsbereichs AlsterDorf zu einem Informationsnachmittag fĂŒr Umzugsinteressierte, gemeint sind Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen gleichermaßen, der am Freitag, 6. Juni 1997, im Schwesternhaus stattfinden soll. Anlass sind die aktuellen Planungen neuer stadtteilintegrierter Wohngemeinschaften in Allermöhe und Rothenburgsort.

(vgl. alsterdorf aktuell Nr. 14/14.05.1997, ArESA Publikationen, Hamburg)

August 1997

Die Stiftung prĂ€sentiert der Öffentlichkeit die gelungene wirtschaftliche Sanierung
Im Rahmen einer Pressekonferenz erlÀutern die Alsterdorfer Vorstandsmitglieder Rolf Baumbach und Wolfgang Kraft die erfolgreiche wirtschaftliche Sanierung der Stiftung:

  • Die unterschiedlichen Arbeitsbereiche der Stiftung schreiben wieder schwarze Zahlen.
  • Alle notwendigen Schritte der wirtschaftlichen Absicherung wurden in engem Kontakt mit den Sanierungspartnern umgesetzt und
  • das abgelaufene GeschĂ€ftsjahr 1996 ergibt einen Überschuss in Höhe von 4,6 Millionen Mark.
  • Es stehen hierdurch erstmals Mittel zur VerfĂŒgung, die in inhaltliche und bauliche Weiterentwicklung fließen können.

Mit Blick auf das ZentralgelÀnde erlÀutern sie:

  • Die neue Planung sieht ruhige, aber auch zur Kommunikation einladende Zonen vor.
  • Der zentrale Kern ist das GebĂ€ude der Alten KĂŒche, in der integrative Kulturarbeit stattfinden soll. Insgesamt habe die Stiftung im abgelaufenen GeschĂ€ftsjahr Personal im Umfang von 100 Stellen abgebaut.
  • Die Einsparungen beziehen sich schwerpunktmĂ€ĂŸig auf die Zentrale Verwaltung und die stiftungseigenen Versorgungsbetriebe. Betriebsbedingte KĂŒndigungen sind nicht erfolgt. Dies ist auch zukĂŒnftig das Ziel.

(vgl. Scharenberg, Wolfram 1997, Endlich wieder in die Zukunft schauen. Die Stiftung prĂ€sentierte der Öffentlichkeit die gelungene wirtschaftliche Sanierung, in: ESA [Hg.], Umbruch. Mitarbeiter-Zeitschrift der Ev. Stiftung Alsterdorf, Nr. 9/1999, ArESA, Hamburg, S. 3)

September 1997

Ein neues Diakonisches Leitbild fur die Evangelische Stiftung Alsterdorf
Mit dem im August 1996 begonnen Prozess einer neuen diakonischen Leitbildentwicklung hat der Arbeitskreis Diakonie unter Leitung vom Vorstandsvorsitzenden Rolf Baumbach nach knapp einem Jahr Arbeit die Ergebnisse prÀsentiert:
,,Das Leitbild soll uns zur Diskussion anregen. Es soll uns auf ein gemeinsames Ziel hin orientieren, damit Kooperation statt Destruktion stattfindet. Letzten Endes ist dieses Diakonische Leitbild viel mehr wert als jede betriebswirtschaftliche Einsparung, weil es unsere eigene ldentitĂ€t stĂ€rkt, die unverwechselbar ist und die uns von allen anderen Anbietern[ 
 ] unterscheiden kann“, so Rolf Baumbach im Umbruch, dem Mitarbeitermagazin der Stiftung.
Ev. Stiftung Alsterdorf (Hg.), 1997, Umbruch, Magazin der Ev. Stiftung Alsterdorf, Nr. 9 1997, Hamburg

Hilfen zur Orientierung zum neuen diakonisches Leitbild

Oktober 1997

Arbeit mit internationalem Standard gemĂ€ĂŸ ISO EN 9002

„Mit der gesamten Belegschaft feierten die Alsterdorfer WerkstĂ€tten ihr neues TÜV-Zertifikat fĂŒr die QualitĂ€t ihrer Arbeit. Nach einjĂ€hriger Vorbereitungszeit wurde in der gesamten Lohnfertigung der Werkstatt fĂŒr Behinderte [Werkstatt fĂŒr behinderte Menschen] das international anerkannte QualitĂ€tsmanagementsystem ISO EN 9002 eingefĂŒhrt.“

(s. Scharenberg, Wolfram 1997, Alsterdorfer WerkstĂ€tten mit Zertifikat. Arbeit mit internationalem Standard gemĂ€ĂŸ ISO EN 9002, in: ESA [Hg.], Umbruch. Mitarbeiter-Zeitschrift der Ev. Stiftung Alsterdorf, Nr. 10/1997, ArESA, Hamburg, S. 4)

Vorstand kĂŒndigt StrukturverĂ€nderungen in AlsterDorf und im Bereich Fördern und Therapie an
Am 29. Oktober kĂŒndigt Wolfgang Kraft eine erneute StrukturverĂ€nderung an, und zwar fĂŒr die Behindertenhilfe des ZentralgelĂ€ndes, fĂŒr den GeschĂ€ftsbereich AlsterDorf und fĂŒr den gesamten Bereich Fördern und Therapie. Diese soll am 1. Januar 1998 wirksam werden.

„Die Erfahrung des vergangenen Jahres zeigt, daß es nicht möglich war, Tag-, Nacht- und Förderbereich in einer Weise miteinander zu verzahnen, daß die notwendigen Synergieeffekte erreicht werden konnten. [
]

Es wurde immer deutlicher, daß kleine, ĂŒberschaubare Einheiten, die unterschiedliche Funktionen der Lebensbegleitung eigenverantwortlich gewĂ€hrleisten, viel beweglicher und besser agieren können. [
]

Neben den GeschĂ€ftsbereichen HamburgStadt und Hamburg Umland werden kĂŒnftig fĂŒnf weitere, neue GeschĂ€ftsbereiche in AlsterDorf bestehen, und zwar:

  • Der GeschĂ€ftsbereich Carl-Koops-Haus unter der GeschĂ€ftsfĂŒhrung von Angela Welz,
  • der GeschĂ€ftsbereich Karl-Witte-Haus unter der GeschĂ€ftsfĂŒhrung von Klaus Cantzler,
  • der GeschĂ€ftsbereich Wilfried-Borck-Haus unter der GeschĂ€ftsfĂŒhrung von Siegfried Lindemann,
  • der GeschĂ€ftsbereich Guter Hirte/Hoher Wimpel/Haus Abendruh unter der GeschĂ€ftsfĂŒhrung von Rainer Kath und
  • ein GeschĂ€ftsbereich mit dem Arbeitstitel ‚EinzelhĂ€user‘, bestehend aus Haus Bethlehem, Haus Hohenzollern, Volkmar-Herntrich-Haus, Paul-Stritter-Haus und WG 75 unter der GeschĂ€ftsfĂŒhrung von Lutz Schröder.
  • Herr Schröder ist außerdem beauftragt, die kĂŒnftige KostentrĂ€gerrechnung auf Seiten der Behindertenhilfe zu koordinieren.“
(s. alsterdorf aktuell. Vorstands-Info Nr. 2/29.10.1997, ArESA Publikationen, Hamburg)

Neben der generellen Ergebnisverantwortung der jeweiligen GeschĂ€ftsfĂŒhrungen beziehe sich diese nicht mehr allein auf die alten Ressourcenbereiche, sondern auf alle Funktionen, die in einem Haus erfĂŒllt werden. Dazu werde gehören: Wohnen (Tag und Nacht), Fördern (stundenweise bzw. tagesstrukturierende Angebote), Pflege etc.

Die fachliche Verantwortung fĂŒr die Funktion Fördern solle von Förderleitungen innerhalb der einzelnen neuen GeschĂ€ftsbereiche wahrgenommen werden.

Neben dieser Inhouse-Förderung werde es auf dem ZentralgelÀnde drei TagesförderstÀtten, vorwiegend mit Ganztags-FörderplÀtzen, geben (Haus Carlsruh, Haus Michelfelder, Pavillon / Alte Weberei). Hier werde man ca. 120 VollplÀtze anbieten. Daneben werde man in HamburgStadt und HamburgUmland ca. 85 VollplÀtze anbieten.

Die Gesamtleitung der TagesförderstĂ€tten auf dem ZentralgelĂ€nde werde von Reinhard Schulz wahrgenommen. Die Gesamtleitung der TagesförderstĂ€tten in den Bereichen HamburgStadt und HamburgUmland werde von Ute SchĂŒnemann ĂŒbernommen.

Eine Gesamtleitung fĂŒr den bisherigen Bereich Fördern und Therapie werde es nicht mehr geben. Michael Wunder leitet das zukĂŒnftige Diagnosezentrum. Diesem neuen Zentrum komme im Hinblick auf die kĂŒnftige WettbewerbsfĂ€higkeit der Angebote höchste Bedeutung zu. (ebd.)

Interview mit Rainer Kath und Klaus Cantzler

Zum Interview mit Transkription

Interview mit Siegfried Lindemann
 

Zum Interview mit Transkription

Interview mit Reinhard Schulz
 

Zum Interview mit Transkription

Dezember 1997

Die EinfĂŒhrung hausbezogener GeschĂ€ftsbereiche findet frĂŒher statt
Mit einem weiteren Vorstands-Info fĂŒr die GeschĂ€ftsbereiche AlsterDorf und Fördern und Therapie informiert Wolfgang Kraft ĂŒber seine Entscheidung, die geplante StrukturverĂ€nderung schon zum 5. Dezember 1997 wirksam werden zu lassen.
Der Vorstand informiert die Mitarbeiterschaft ĂŒber weitere notwendige VerĂ€nderungen in der Behindertenhilfe, denn diese entspreche in ihrer gegenwĂ€rtigen Verfassung nicht den zukĂŒnftigen Erfordernissen.

„Die Erzielung von sog. Delta-Gewinnen [im Zuge der VerĂ€nderungen] ist dabei unverĂ€ndert ein wesentlicher strategischer Ansatz, um die HandlungsfĂ€higkeit der Alsterdorfer Behindertenhilfe zu sichern und auszuweiten. Ich muß jedoch registrieren, daß gegenĂŒber Außenstehenden zunehmend der falsche Eindruck erweckt wird, es handele sich hier um einen gezielten Abbau der BetreuungsqualitĂ€t. Es ist und bleibt unser oberstes Interesse, alle Energie in die Betreuung der Bewohner und Bewohnerinnen fließen und keinesfalls zuzulassen, daß zu deren Lasten Einsparungen oder gar Gewinne erzielt werden.“

(s. alsterdorf aktuell. Vorstands-Info vom 05.12.1997, ArESA Publikationen, Hamburg)

Er habe, diesem Eindruck folgend, fĂŒr das GeschĂ€ftsjahr 1998 auf die Erwirtschaftung von „Delta-Gewinnen“ fĂŒr den GeschĂ€ftsbereich AlsterDorf – gemeint sind sĂ€mtliche fĂŒnf neuen GeschĂ€ftsbereiche – verzichtet.

Den VerĂ€nderungsprozess sollen folgende Maßnahmen begleiten:

  • Informations- und Diskussionsveranstaltungen von Mitarbeiter*innen fĂŒr Mitarbeiter*innen des GeschĂ€ftsbereichs AlsterDorf sollen beibehalten werden.
  • Das Projekt Praxisbegleitung, aufgesetzt von Verbundleitungen und QualitĂ€tsbeauftragten, um die Kolleg*innen anderer VerbĂŒnde in Planung und Strukturierung der Arbeit zu unterstĂŒtzen, wird fortgefĂŒhrt.
  • Die VerbĂŒnde sind dafĂŒr verantwortlich, dass die Kooperation zwischen Tag- und Nachtdienst enger wird.
  • Ab dem 1. Januar 1998 wird der bisherige Bereich Fördern und Therapie in TagesförderstĂ€tten und in eine hausinterne, eine sog. Inhouse-Förderung, ĂŒberfĂŒhrt.
  • Die Angehörigenarbeit soll intensiviert werden, nach Änderung des Betreuungsrechtes hat sie nachgelassen.

Insgesamt soll das Jahr 1998 im Zeichen der Qualifizierung stehen, da der Anteil von Mitarbeitenden ohne Fachausbildung sehr hoch ist. Begonnen wird mit Schulungen der Verbundleitungen in Kommunikation, FĂŒhrung und Arbeitsrecht. (ebd.)

Ein Handbuch zur Assistenzplanung
Mit dem Handbuch zur Assistenzplanung etabliert der Bereich HamburgStadt den Ansatz zur Individuellen Hilfe- und Zukunftsplanung. Dieses Verfahren soll Menschen mit Behinderung und ihren FĂŒrsprecher*innen ermöglichen, WĂŒnsche und UnterstĂŒtzungsbedarfe bzw. UnterstĂŒtzungsmöglichkeiten zum Ausdruck zu bringen, ausreichend zu planen, zu gewichten und schließlich in einem Handlungsplan als Leistungen festzuschreiben. Wichtig ist, dass es sich hierbei um einen Aushandlungsprozess handelt, der insgesamt auf Mitsprache und Beteiligung abzielt. Hierbei sind FĂŒrsprecher*innen der Nutzer*innen, wie z. B. Eltern, Freund*innen, gesetzliche Betreuer*innen u. a., nicht ausgeschlossen. Diese Art der kommunikativen StĂŒtze gilt auch fĂŒr solche Menschen mit Behinderung, die nicht fĂŒr sich sprechen können.

(vgl. Siemssen, Britta 1999, Persönliche Hilfe- und Zukunftsplanung. Zwei Jahre Handbuch-Erfahrung, in: Deutsche HeilpĂ€dagogische Gesellschaft [Hg.] 2000, Individuelle Hilfeplanung. Tagungsbericht, Bonn/DĂŒren, DHG-Schrift-5.pdf (dhg-kontakt.de) / Abruf: 10.05.2022, S. 52-57)

Handbuch zur Assistenzplanung HamburgStadt 1997