01 / 1997 – Interview mit Siegfried Lindemann

Teilnehmende

Siegfried Lindemann

Reinhard Schulz

Nico Kutzner

Transkription

Kutzner: Guten Tag, herzlich willkommen zum Interview hier im Studio von 17motion. Ich bin Nico Kutzner. Wenn Sie sich bitte vorstellen mögen.

Lindemann: Mein Name ist Siegfried Lindemann.

Schulz: Mein Name ist Reinhard Schulz. Ich betreue das Projekt „Dokumentation der Eingliederungshilfe-Entwicklung in der Stiftung der letzten vier Jahrzehnte“ und freue mich auf das Interview zusammen mit Herrn Lindemann und Herrn Kutzner.

Kutzner: Wie war das damals, als Sie zur Evangelische Stiftung Alsterdorf gekommen sind?

Lindemann: Oh, das ist sehr lange her! Das war fĂŒr mich im Jahr 1984, als ich eingetreten bin, eine schwierige Situation. Ich wollte eigentlich meinen Bereich wechseln, habe dann aber ein Angebot in Alsterdorf bekommen, wurde zu einem GesprĂ€ch eingeladen und hinterher wurde ich gefragt: Wann wollen Sie anfangen? Da war ich ganz ĂŒberrascht und habe gesagt: Ja, gut, zum nĂ€chsten Ersten geht’s dann, das war der 01. November 1984. Wie gesagt, lange ist’s her!

Schulz: Magst du kurz erzÀhlen, als was du dort angefangen bist, wie deine Qualifikation damals war?

Lindemann: Ich fing als sogenannter stellvertretender Abteilungsleiter in einem Hause an, das es schon lange nicht mehr gibt, das Haus Hohenzollern, ein sehr altes GebĂ€ude, das am Ende des Einkaufszentrums gestanden hatte. Dort lebten 15 MĂ€nner, die waren als verhaltensauffĂ€llig und als gefĂ€hrlich stigmatisiert. Das war eine geschlossene Abteilung – so etwas gab es damals noch. Da habe ich also quasi meine Taufe bekommen. Das war eine sehr interessante Aufgabe. Es ging darum, aus dieser Großabteilung kleine Wohngruppen zu machen. Die Menschen hatten aber keine Erfahrung damit und insofern durchlebten wir dann den Prozess gemeinsam – davon kann ich nachher noch erzĂ€hlen, wenn es um Werte und so etwas geht.

Schulz: Mit welcher Qualifikation bist du dort damals angetreten?

Lindemann: Von der Ausbildung her kann ich dir sagen: Ich bin Diplom-PĂ€dagoge und das heißt, ich habe Erziehungswissenschaften und im Nebenfach Psychologie und Soziologie studiert.

Schulz: Magst du erzÀhlen, welche Bilder dir noch sehr prÀsent sind aus der Anfangssituation? Gibt es da irgendwelche Bilder, die sofort da sind, wenn man dich fragt: Wie war die Anfangssituation?

Lindemann: Das, was mir jetzt im Moment einfĂ€llt, ist, wie schrecklich es war, als ich in dieses Haus gegangen bin. Die MĂ€nner, die dort lebten, saßen alle da und wurden mir in ihren negativen Eigenschaften vorgestellt. Das kann man doch nicht machen! Das war furchtbar! Das hier ist unser Treter. Pass auf, wenn du vor ihm hergehst oder so etwas. Grauenvoll!

Kutzner: Wie wurden die Menschen damals behandelt?

Lindemann: Befehle. Es gab immer Befehle! Der Ruf war: Dort leben Menschen, die können auch mal eine gefĂ€hrliche Situation herstellen, in dem sie Jemanden angreifen oder, dass es den Anschein hatte. Und insofern wurden die stĂ€ndig beobachtet. Es gab auch Fixierungen. Aber dann – ich habe das schon gesagt, ich will nicht andauernd sagen, wie furchtbar das war – habe ich gedacht: Hier gibt es was zu tun, mein lieber Schwan!

Schulz: Was waren denn deine Aufgaben damals als stellvertretender Abteilungsleiter?

Lindemann: Ich war zustĂ€ndig fĂŒr das Soziale, einmal fĂŒr die Mitarbeiter*innen, die dort tĂ€tig waren, fĂŒr die war ich Ansprechpartner in allen Belangen. Und dann habe ich als nĂ€chstes geguckt: Wer lebt hier eigentlich, was ist die Geschichte? Ich wollte wissen, welche Möglichkeiten es gab, mit dem Menschen in Kontakt zu kommen. Gab es irgendwelche AnknĂŒpfungspunkte nach dem Motto Du Egon, komm, wie war das denn damals? – man sagte damals immer noch ‚Du‘, da gabs kein ‘Sie‘ –, dass die auch was erzĂ€hlten? Aber es war immer nur dieses Du. Sie kam erst – weiß ich gar nicht, wann war das, erinnerst du dich?

Schulz: Deutlich spĂ€ter. Und ich glaube im Kinder- und Jugendbereich kam es noch spĂ€ter, weil das –

Lindemann: Noch spĂ€ter, das waren ja Kinder! –

Schulz: junge Menschen waren. Aber du warst ja im mÀnnlichen Bereich damals.

Lindemann: Im mÀnnlichen Bereich habe ich angefangen: mÀnnlich II.

Schulz: Du hast dann ja auch mitbekommen, wie die Heimbereiche entstanden. Kannst du erzÀhlen, wie das war?

Lindemann: Das waren die Bereiche mÀnnlich II, Heim II, der Kinder- und Jugendbereich, Heim V, der ist quasi einfach nur mal hinten angeklebt worden, spÀter gabs noch Heim VI, Schlump, Heim VII war das CarlKoops-Haus und Heim VIII war Schnelsen.

Schulz: Also ausgelagerte Heimbereiche gab es auch schon damals?

Lindemann: Ja, auch von der Wortwahl her: Es hieß ja Heim V, und Heim VI.

Kutzner: Das waren dann so ZustÀnde wie in einem Krankenhaus.

Lindemann: Ja, zum Teil auch von den Baulichkeiten her war erstens das Haus Schlump, das steht ja noch, frĂŒher ein Krankenhaus und ist dann von Alsterdorf ĂŒbernommen und fĂŒr Wohngruppen umgestaltet worden, lange Flure mit TĂŒren an jeder Seite. Andere GebĂ€ude waren Ă€hnlich, ob das nun der Hohe Wimpel war, lange, lange Flure, TĂŒren links, TĂŒren rechts, und selbst im modernen Kinder- und Jugendhaus, also WilfriedBorck-Haus, war eine große GemeinschaftsflĂ€che, wo die Zimmer abgingen. Es kommt dazu, dass das grĂ¶ĂŸtenteils auch keine Einzelzimmer waren, also in den Altbauten sowieso nicht. Das waren zum Teil SchlafsĂ€le und im Wilfried Borck-Haus war es so, dass ein Teil Einzel- und ein Teil Doppelzimmer waren.

Kutzner: Wie wollte man diese Situation damals verÀndern?

Lindemann: Indem mein Kollege, der die Abteilung leitete, und ich uns zusammensetzten und ĂŒberlegten: Was machen wir jetzt, wie wollen wir das hier gestalten, damit es einen schönen Übergang gibt? Wir haben dann ĂŒberlegt: Es wird nur noch Einzelzimmer geben! Zum großen Teil gab das Bauliche das her, d.h. da waren Zimmer, – erinnere ich nicht genau, ob die doppelt belegt waren –, die jedenfalls geteilt wurden, so dass kleinere Zimmer entstanden, aber eben alles einzeln und dann gabs wie ĂŒblich eine GemeinschaftsflĂ€che. Dann wurde ĂŒberlegt: Was machen wir jetzt? Wir sagten uns: Wir mĂŒssen den Menschen erst mal Sicherheit geben. Die sind hier aus einer unsicheren Situation in irgendwas hineingeraten und haben dadurch quasi den Stempel GefĂ€hrlich! Achtung, gefĂ€hrlich! gekriegt. Es passierte natĂŒrlich auch, dass, wusch, Jemand weg war. Ich sagte ja bereits: Das war eine geschlossene Abteilung, d. h. jedes Mal, wenn man raus und reinging, musste man die TĂŒren schließen wie im Knast. Von einigen wurde jede Gelegenheit genutzt – hĂ€tte ich auch gemacht –, wenn irgendwo ein Spalt zu sehen war. Dann war natĂŒrlich Alarm und es hieß zum Beispiel: Meier ist flĂŒchtig! Und es hieß weiter, die Pforte anzurufen: Achtung, guckt bitte raus! – Sie wissen ja, was ich meine mit Pforte.

Kutzner: Ja.

Lindemann: Kennen Sie die alten Baulichkeiten noch?

Kutzner: Die kenne ich nicht, aber das kann man sich gut vorstellen.

Lindemann: Es gab eine Schranke am Eingang zum StiftungsgelĂ€nde. Die wurde von den Pförtnern bedient und die hatten auch die Aufgabe, darauf zu achten, dass keiner, der nicht befugt war, rauslief oder natĂŒrlich auch reinlief. Insofern wurden die Pförtner immer als erste verstĂ€ndigt Es ist Jemand raus und Achtung macht die Augen auf und guckt, ob der da vorbeikommt und haltet ihn fest! Also ich wollte sagen, es ging um Sicherheit.

Schulz: Gab es damals 1984 und 1985 in dieser Anstalt ĂŒberhaupt AnsĂ€tze von Normalisierung und Integration, weil, die 1980er Jahre standen im Rahmen der Eingliederungshilfe unter der Überschrift Normalisierung und Integration? Wieviel davon gab es? Und gab es davon etwas in den Anstalten?

Lindemann: Auf jeden Fall wurde es immer vor uns hergetragen, und manches wurde einfach auch umdefiniert. Das war natĂŒrlich ein Zeichen der Zeit. Klar, Normalisierung war die große Überschrift und wir bemĂŒhten uns, dem auch zu entsprechen. Notfalls wurde etwas umdefiniert und es wurde gesagt: Das ist doch normaaaaaal!

Ich muss noch einmal zurĂŒckgehen zum Thema Sicherheit, weil ich das wichtig finde. Ich habe eben gesagt, die Menschen nutzen die Gelegenheiten, um rauszukommen, und dann wurden sie wieder eingefangen, wieder zurĂŒckgebracht und wahrscheinlich sogar noch gefesselt oder sonst was.

Schulz: Fixiert.

Lindemann: Ja,die HĂ€nde zusammen, habe ich gar nicht mal gesehen, wollte ich auch gar nicht, weil das unwĂŒrdig ist. Wir sagten: Die mĂŒssen die Sicherheit haben, dass sie, wenn sie heute rausgeflitzt sind, morgen wieder rausgehen können. Insofern haben wir fĂŒr die Mitarbeiter angeordnet, mit einigen, die eine Begleitung brauchten, jeden Tag ein Spaziergang ĂŒber das GelĂ€nde, die Alsterdorfer Straße und ich weiß nicht wo zu machen, aber keinen Tag auszulassen, sonst wĂŒrde es Krawall geben. So gewöhnten sich die MĂ€nner daran: Mensch, ich muss nicht weglaufen, auch beim Spaziergang nicht!

Ich erinnere mich an Mitarbeiter*innen, die das dann so machten, dass sie z.B. Jemanden beim Spaziergang einfach in den Arm nahmen, um sicher zu sein: Der kann mir nicht abhauen, weil, den kann ich dann schnell am Hosenbund festhalten! So sicherten die sich dann ab – das war sehr kreativ, das fand ich in Ordnung. Das konnten sie machen. Und dadurch lernten einzelne MĂ€nner, nicht wegzulaufen, auch wenn der Griff nicht mehr da oder der Arm dann auch weg war, was dann immer sukzessiv passierte, also wieder das Thema Sicherheit.

Schulz:Gab es damals schon irgendwelche AnsÀtze von pÀdagogischen Konzepten, die ihr verfolgt habt? Habt ihr Konzepte entwickelt?

Lindemann: Ja, wir haben das schriftlich gemacht. Ein Konzept mussten wir mit der damaligen Heimleitung, Frau Thomsen, abstimmen, die sehr offen war. Sie war eine derjenigen, die manches eingefĂŒhrt haben. Du hattest nach der PĂ€dagogik gefragt –, davor gab es aber noch ein anderes Konzept. Sie hat z.B. eingefĂŒhrt – das konnte ich gar nicht fassen –, dass dort bunte BettwĂ€sche benutzt werden durfte, oder sie sagte: Die Bewohner*nnen – so hießen die Menschen, die da in den HĂ€usern lebten –, bekommen alle ihre persönliche und ihre eigene WĂ€sche. Das heißt also, es gab eine riesige Veranstaltung, wo Namen genĂ€ht wurden, damit jeder seine eigene WĂ€sche hatte. Und im nĂ€chsten Schritt wurde vereinbart – ich sprach ja eben von Sicherheit –, dass solche SpaziergĂ€nge auch genutzt wurden, um z.B. Bekleidung zu kaufen.

Jeder hatte den Anspruch auf eine Kleiderpauschale im Jahr. Es wurde von der Verwaltung festgestellt, wieviel dieser Mensch sich in diesem Jahr fĂŒr 250 Mark kaufen konnte. DarĂŒber wurde buchgefĂŒhrt und das musste abgerechnet werden. Da haben wir gesagt: Nix da! Das ist ja ganz toll, was Ihr macht, aber das nĂ€chste Mal nehmt Ihr dann bitte den Herrn Sowieso oder Frau Sowieso mit und guckt gemeinsam. Ihr werdet schon merken, was ihm bzw. ihr gefĂ€llt. Die Mitarbeiter*innen machten das natĂŒrlich liebevoll am Anfang und kauften wunderbare Sachen in der Stadt ein und guckten auch, dass das mit den Preisen hinkam, aber wir sagten: Dann probiert ihr ihnen das an, guckt, ob ihm bzw. ihr das immer noch gefĂ€llt und dann kauft ihr das zusammen! Also es ging darum, die Bewohner*innen – ich benutze jetzt mal das Wort – an eine normale Lebenssituation heranzufĂŒhren, das heißt, einen Einkauf gemeinsam zu machen.

Kutzner: Und dann kam irgendwann die Regionalisierung mit den Aufteilungen.

Lindemann: Ja, die ging 1988 oder 1989 los – ich weiß es nicht mehr genau – und war zunĂ€chst fĂŒr mich mit Schmerz verbunden. Ich war inzwischen stellvertretende Heimleitung im Heim V, das war grĂ¶ĂŸer als das WilfriedBorck-Haus, Bethlehem gehört dazu, Farnstraße und Wohldorf. Dort war ich Stellvertretung und hatte einen von diesen Bereichen. Den musste ich loslassen – das meine ich mit Schmerz. Ich hatte mich da eingearbeitet, kannte Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen, und sollte nun plötzlich eine WohnstĂ€tte leiten!

Dieses Wort fĂ€llt mir zusammen mit dem Begriff Regionalisierung ein, weil, es wurde quasi als Orientierung von der Regionalleitung benutzt. Jede WohnstĂ€tte setzte sich aus Innen und Außen zusammen. Der Schlump, das Krankenhaus, wurde schon wieder aufgelöst in neue Wohnprojekte im sozialen Wohnungsbau in verschiedenen Stadteilen, in Altona, in St. Pauli und ich weiß nicht wo.

Schulz: EimsbĂŒttel.

Lindemann: Genau, Grundstraße. Die WohnstĂ€tten sollten sich aus einem dieser Außenbereiche, die neu entstanden waren, einem neuen Wohnhaus und einem Haus aus dem alten Bestand auf dem StiftungsgelĂ€nde zusammensetzen. Die Idee war: Diejenigen, die draußen in der Stadt wohnten, ziehen quasi die anderen vom StiftungsgelĂ€nde weg. Denn inzwischen war gesagt worden: Wir verkleinern uns. Ich weiß die genauen Zahlen nicht mehr. Am Anfang waren es 1200 Menschen, die auf dem StiftungsgelĂ€nde lebten. Das wurde dann weniger, weil diese AußenhĂ€user neu gebaut und andere Objekte mit angemietet wurden. Die Zwischenzahl zu Zeiten der Regionalisierung weiß ich jetzt nicht. Die muss aber bestimmt noch bei ungefĂ€hr tausend gewesen sein (1000 Menschen, die auf dem StiftungsgelĂ€nde lebten?)

Schulz: Wie hast du denn das Ende der Regionalisierung erlebt? Die wurde ja 1993 bzw.1994 im Zuge der wirtschaftlichen Sanierung der Eingliederungshilfe und Behindertenhilfe abrupt beendet.

Lindemann: Da muss ich mal eben hinspringen. Was war denn da?

Schulz: Das Thema war Regionalisierung, Regionen und WohnstĂ€tten, und dann gab es die Situation: Die Stiftung ist finanziell am Ende, es gibt kein Geld mehr von der Behörde, weitere Planstellen werden nicht mehr refinanziert, das Ausziehen von Wohngruppen wird nicht mehr ermöglicht. Die Stiftung muss saniert werden. Es gibt nicht mehr genĂŒgend Geld fĂŒr die Aufgaben, die zu organisieren sind.

Lindemann: In dem Zusammenhang haben wir dann gesagt: Es gibt ein zweites Standbein, die BeschÀftigung, richtig?

Schulz: Es gab den Sanierungsbeauftragten, Herrn Kraft, der vorher Personalvorstand war und dann wurden im Zuge dieser Sanierung die Strukturen verÀndert.

Lindemann: Genau.

Schulz: Es entstanden Hamburg-Stadt, Alster-Dorf, also das ZentralgelÀnde als eigener Wohnbereich und Hamburg-Umland, also Schleswig-Holstein-Angebote und Niedersachsen-Angebote, die es aber schon gab. Wie hast du diese Phase erlebt? Du hast, glaube ich, in dieser Zeit auch die Funktion gewechselt und wurdest Teilbereichsleiter und Ressourcenmanager.

Lindemann (lacht kurz auf): Ressourcenmanager! Wie sich das anhört! Ja.

Schulz: Gibt es Erinnerungen bei dir an diese Situation?

Lindemann: Das war natĂŒrlich eine neue Aufgabenstellung, eine neue Herausforderung, aber ich ging an diese Geschichten immer so heran, dass ich mir sagte: Ich kann das nicht, weil, wenn ich ‘s könnte, wĂ€re es langweilig, aber ich geh mal dahin und versuche, es zu lernen und gut zu machen. Und wenn ich’s kann, dann können wir weitergehen, dann kann man ja wieder was Neues erfinden.

Ich reagiere jetzt ein bisschen zögerlich auf das Wort StrukturverĂ€nderung, weil, die gab‘s mal eine Zeit – ich ĂŒbertreibe jetzt mal etwas– alle 14 Tage.

Schulz: Das war auch ein Merkmal. Wie war das mit dieser dauernden StrukturverÀnderung, weil, das Ressourcenmanagement gab es nicht sehr lange. Ich habe das recherchiert.

Lindemann: Nein, danach gab es Wohnbereiche, ich glaube fĂŒnf –

Schulz: Es gab drei Wohnbereiche –

Lindemann: Die großen, meinst Du? –

Schulz: Die drei großen GeschĂ€ftsbereiche, Hamburg-Stadt, Alster-Dorf und Hamburg-Umland. Und im Dorf warst du dann wieder mit zustĂ€ndig als Ressourcenmanager fĂŒr bestimmte GebĂ€ude.

Lindemann: Genau, da war die Untergliederung so, dass zum einen das Carl-Koops-Haus als Einheit darinstand, dann Haus Hoher Wimpel mit so ein bisschen Anhang als zweites GebĂ€ude. Das dritte war Haus Guter Hirte, das vierte war das WilfriedBorck-Haus und eins habe ich vergessen – es waren doch fĂŒnf? –

Schulz: Ja, dann gabs auch noch die EinzelhÀuser.

Lindemann: Die EinzelhĂ€user, richtig, da war ich zustĂ€ndig – im zweiten Schritt, als Lutz das Carl-Koops-Haus ĂŒbernommen hatte. (19:50)

Schulz: Da war Lutz Schröder fĂŒr die EinzelhĂ€user zustĂ€ndig.

Lindemann: Ja, die habe ich ihm abgenommen, die wurden dann an meinen Bereich angehÀngt.

Schulz: Wie sind deine Erinnerungen an die 14-tÀgigen StrukturverÀnderungen, von denen du gerade gesprochen hast?

Lindemann: Zum einen war es sehr anstrengend und belastend, weil, manchmal mussten ad hoc irgendwelche Planungen umgeworfen werden, oder man musste mal eben schnell ĂŒberlegen: Wie machen wir da eine Notlösung!

Schulz: Ich erinnere selber noch die Situationen – ich war ja in anderer ZustĂ€ndigkeit damals im Förderbereich tĂ€tig –, dass wir am Wochenende gemeinsam in einem Raum im Simon-Schöffel-Haus unterwegs waren und die Ressourcenplanung berechnet haben und Herr Kraft brachte Pizza.

Lindemann: An die Pizza kann ich mich nicht mehr erinnern, aber an die Rechenaufgaben mit Excell, ach Gott, ach Gott, ach Gott!

Es ging darum, dass auf wundersame Weise die Ressourcen vermehrt werden sollten nach dem Motte Wo kriegt man noch mal –

Schulz: Durch Rechnen wahrscheinlich –

Lindemann: ein ViertelstĂŒndchen her? SchlĂ€gt man die von der einen auf die andere Seite, damit man da was machen kann? Und es ging, darum, dass wir – haben wir das eigentlich gemacht? Ist ja egal! – den Anspruch eines jeden Klienten in Alsterdorf auf eine tagesstrukturierende BeschĂ€ftigung definiert hatten. Die sollte – wieviel umfassen, sechs Stunden? –

Schulz: Wenn‘s Vollzeit war, sechs Stunden, aber es gab auch Teilzeit –

Lindemann: NatĂŒrlich gabs auch Teilzeit. –

Schulz: Zwei Stunden, vier Stunden, sechs Stunden, genau.

Lindemann: Die mussten irgendwie finanziert werden, weil, die Behörde hatte den Hahn zugedreht und sagte: Nichts geht mehr! Jetzt seht mal zu, dass hier wieder alles ans Laufen kommt, sonst ist es ganz dunkel! Und dann setzten wir uns zusammen und sagten: Wo kriegen wir das her? Weil, es ging darum, dass dann der Förderbereich, so hieß er damals, die ZustĂ€ndigkeit hatte fĂŒr – wie war das denn noch? Jetzt musst du mir mal auf die SprĂŒnge helfen! –

Schulz: Der Förderbereich war damals ein Bereich, der viel zu wenig FörderplĂ€tze vorhalten konnte, weil er nicht refinanziert war, und im Zuge der Sanierung hatte Herr Kraft als Sanierungsbeauftragter mit der Behörde verhandelt, dass wir einen erheblichen Zuwachs an TagesförderplĂ€tzen und damit auch an Geldressourcen kriegten, so dass wir jedem Bewohner, jeder Bewohnerin oder Klienten bzw. Klientin wenigsten ein Teilzeitangebot tagesstrukturierender Maßnahmen machen konnten –

Lindemann: aber nicht von außen finanziert, sondern, –

Schulz: Es war eine Mischfinanzierung teilweise aus den –

Lindemann: Von innen, genau. –

Schulz: Planstellen fĂŒr die Wohnassistenz und auch teilweise neue Stellen fĂŒr den Förderbereich.

Lindemann: Die Schwierigkeit fĂŒr mich war, dass der Anteil, der aus dem Bisherigen kommen sollte, nur aus dem Wohn-Pflegesatz kommen konnte und damit dann gezaubert werden musste. Es musste fĂŒr jeden Klienten festgestellt werden: Wieviel an Geld ist eigentlich in seinem Anteil drin und wieviel mĂŒssen wir rausrechen? Das haben wir bildlich auf den Tisch gelegt und sagten: Soundso viel sind schon mal unstrittig, die kannst du haben, aber das brauchen wir selber noch! Wir mussten ja drauf achten, dass wir nicht einfach etwas Einheitliches draufsetzen konnten, also jeder hatte zur gleichen Zeit die gleiche Menge BeschĂ€ftigung, sondern es musste individuell geguckt werden. Das hieß: Ein Klient oder eine Klientin hatte ihre Förderzeit von 11.00 Uhr bis 13.00 Uhr und der nĂ€chste hatte sie von 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr und der nĂ€chste hatte sie wieder anders. Und da mussten Mitarbeiter*innen auch, die sog. Hutwechsler – kennst du die noch? –

Schulz: Ja.

Lindemann: HĂŒtchenwechsler –,

Schulz: Genau.

Lindemann: die dann zum Teil im Förderbereich zu den Zeiten arbeiteten, wo es um die tagestrukturierenden Geschichten ging, diese HĂŒtchenwechsler dann z.B. noch einen SpĂ€tdienst dranhĂ€ngen, um Klientinnen und Klienten abends ein Angebot unterbreiten zu können oder die Mahlzeiten einzunehmen oder was dann eben alles so anlag.

Schulz: Nach dieser erfolgreichen Sanierung gab es dann eine Phase, in der die großen WohnhĂ€user leergewohnt wurden. Wie hast du das erlebt?

Lindemann: Darf ich noch eins davor sagen, weil, du sagtest „erfolgreiche Sanierung“, da gehörten noch die Finanzen als ein zweiter Teil dazu. Wir haben auf unsere Gehaltserhöhungen verzichtet, fĂŒnf Jahre lang – fĂŒnf waren ’s, oder? –

Schulz: FĂŒnf Jahre. –

Lindemann: Also fĂŒnfmal wurden die Tariferhöhungen, die die Gewerkschaft durchgesetzt hatte, abkassiert und sozusagen auf das Sparkonto gelegt. Damit wurde dann die Anschubfinanzierung fĂŒr neue WohnhĂ€user gemacht. Das StiftungsgelĂ€nde umfasste damals nur noch ganz wenige Altbauten. Die anderen waren platt gemacht worden. DafĂŒr gab es neue und das musste bezahlt werden. Und das kam eben von den einbehaltenen Gehaltsbestandteilen von uns Mitarbeitenden.

Schulz: Genau. Es gab das BĂŒndnis fĂŒr Investition und BeschĂ€ftigung fĂŒr fĂŒnf Jahre. Und da gab es den Verzicht auf tarifliche Gehaltssteigerungen fĂŒr die Mitarbeitenden fĂŒr fĂŒnf Jahre mit der BeschĂ€ftiggarantie des Vorstandes, dass also niemand gekĂŒndigt wurde.

In dieser Phase gingen die Planungen los: Was passierte mit dem ZentralgelĂ€nde? Erinnerst du noch die Diskussionen darĂŒber, wie das ZentralgelĂ€nde entwickelt werden sollte?

Lindemann: Ja, das erinnere ich schon noch, zwar nicht mehr die Details, weil, daran war ich nur zeitweise beteiligt. Die Kernfrage war immer: Soll das eigentlich hier erhalten bleiben? Es gab die ĂŒberwiegende Mehrheit, die sagte: Das ist eine Perle in Hamburg, das erhalten wir, aber nicht mit einem Zaun drumherum! Das Ende der Diskussion war dann: Wir öffnen das, wir reißen die ZĂ€une weg und holen Hamburg-Alsterdorf auf das StiftungsgelĂ€nde und machen dieses StiftungsgelĂ€nde zum Teil eines Stadtteils. Das entwickelten wir dementsprechend und es gab Planungen. Rausgekommen ist dann – in unendlichen Diskussionsrunden diskutierten wir Was mĂŒsste dort eigentlich sein? –, dass wir sagten: Na ja, wenn‘s ein Stadtteil ist, dann mĂŒssen zum Beispiel Ärzt*innen da sein – inzwischen gibt es das Ärztehaus, was heißt inzwischen, das wurde 2002 eingeweiht –, es muss Einkaufsmöglichkeiten geben, es muss dies geben, es muss das geben, es muss Treffpunkte geben. Das alles ist entstanden im Zusammenhang mit dem Alsterdorfer Markt.

Kutzner: Haben Sie auch die Umbauten vom Alsterdorfer Markt erlebt?

Lindemann: Oh, ja! Oh, und ob! Das war schon ein tolles Erlebnis, auf der einen Seite zu sehen aus alt macht neu und was man da ĂŒberhaupt rausputzen konnte aus den alten GebĂ€uden – nehmen wir z.B. die Alte KĂŒche, ich hab‘s noch erlebt am Anfang, dass dort die Kartoffel drin geschĂ€lt wurden, innendrin gab‘s große RĂ€ume und so riesige Kochtöpfe habe ich noch nie gesehen solche, großen Dinger, wo dann fĂŒr die Menschen, gekocht wurde, die dort lebten!

Auf der anderen Seite war das GebĂ€ude auf einmal leer und dann war die Frage: Was machen wir jetzt damit? Das sollte erhalten werden – heutzutage ist das schön renoviert. Es gab die Idee eines Veranstaltungszentrums dort drin. Inzwischen ist da auch noch eine Eisdiele reingekommen. Oder nehmen wir das [Restaurant] Kesselhaus, was frĂŒher Maschinenhaus hieß, weil dort die Maschinen fĂŒr die Heizanlage des StiftungsgelĂ€ndes vor sich hindonnerten wusch, wusch, wusch. Und heute isst man da Ă  la carte!

Schulz: Du bist dann Centermanager geworden, wenn ich es richtig weiß, d.h. du hast dich auch um den merkantilen Teil, also um den Einkaufsteil des Alsterdorfer Marktes gekĂŒmmert. Wie war das?

Lindemann: Das war auch eine ganz spannende Sache. Also am Anfang fand ich es zwar auch ganz schön, habe aber gedacht: Wieder! Aber dann sagte ich mir: Ich kann das nicht, aber was soll das, da muss ich dadurch – ich war noch nie im Wirtschaftsbereich –, immer mit der Ruhe! Das heißt, ich habe mich immer verstanden als Sozialarbeiter und nicht plötzlich als Manager bzw. als im Wirtschaftsbereich tĂ€tiger. Das war das eindeutig.

Schulz: Wie war deine Erfahrung in dieser Rolle?

Lindemann: Bitte?

Schulz: Wie war dann deine Erfahrung mit dieser Rolle im Wirtschaftsbereich?

Lindemann: Am Anfang war es schwierig herauszufinden: Was ist hier eigentlich genau dein Job? Dann dachte ich: Ich soll das entwickeln, Angebote machen, damit der Markt attraktiv wird und in ganz Hamburg bekannt wird. Darum habe ich mich bemĂŒht und stellte dann irgendwann fest, dass ich meine vom Vorstand vorgesehene Aufgabe in kurzer Zeit schon erfĂŒllt hatte, weil, ich war sehr gut in Kontakt mit den GeschĂ€ftsleuten, die dort ihre LĂ€den eröffnet hatten, betreute sie, fĂŒhrte Mieterversammlungen durch und besprach mit denen: Welche Probleme gibt es? – Da komme ich gleich noch drauf. – Eigentlich hĂ€tte ich gehen können. Ich habe das dann selber ein bisschen gestaltet, damit es weiter ging, und entwickelte Ideen. Ein Problem, mit dem ich immer konfrontiert wurde, war, dass Menschen falsch verstanden, was da plötzlich losgegangen war. Klient*innen gingen spazieren oder in den Aldi-Markt und da stand alles zum Mitnehmen. Die dachten: Alles hier ist Selbstbedienung, die Regale offen, hier kann man hergehen und einpacken und, was immer mir gefĂ€llt, nehme ich mit. Das heißt, die haben sich selbst bedient. Das gab natĂŒrlich großes Theater, weil die neuen Mieter*innen, die GeschĂ€ftsleute ĂŒberhaupt nicht wussten, was das fĂŒr ein Verhalten war. Die hatten so etwas noch nie erlebt und hatten sich natĂŒrlich nicht ĂŒberlegt, was die HintergrĂŒnde waren, wie diese Menschen dazu kamen, sich so zu verhalten.

Da richteten wir dann Dienste ein im sogenannten Info-Center in der Alten KĂŒche. Da ist ja dieser kleine Anbau dran, wo jetzt die Eisdiele ist. Das war das sogenannte Info-Center. Da konnten Kund*innen, die einkaufen waren, hingehen, Fragen stellen und sich beschweren und natĂŒrlich genauso die GeschĂ€ftsleute. Die riefen oft an und sagten: Bei uns ist – die kannten natĂŒrlich irgendwann auch manche Klienten*innen mit Namen – Herr Meyer. Der fĂ€ngt gleich an, zu randalieren. Dann mussten wir irgendwas machen, d.h. deeskalieren, hingehen und sagen: Alles easy. Erstens mal randaliert der nicht, sondern der versteht nicht, was Sie von ihm wollen. Wir mussten klĂ€ren, was der wollte, und wie der dazu kam, sich einfach etwas zu nehmen und darauf zu bestehen: Das ist meins! Das gebe ich nicht wieder ab hier! Der schrie dann, weil der natĂŒrlich das GefĂŒhl hatte: Der oder die Angestellte oder die Kassenfrau will mir da wieder was wegnehmen, dabei ist hier doch Selbstbedienung!

Schulz: Wie konnte das in gute Bahnen gefĂŒhrt werden? Habt ihr dazu Konzepte entwickelt?

Lindemann: Ja, wir haben viele Informationen gegeben und fĂŒhrten eine Menge EinzelgesprĂ€che mit den Leuten, machten aber manchmal auch Veranstaltungen zu bestimmten Themen oder ließen etwas Schriftliches verlautbaren, ein bisschen AufklĂ€rung und Hintergrund usw., so dass die GeschĂ€ftsleute selber steuern konnten im Sinne von: Wieviel Informationen will ich ĂŒberhaupt jetzt aufnehmen und wie will ich die verarbeiten?

Der zweite Aspekt war sicherlich auch, immer eine frĂŒhzeitige Information zu geben, also zum einen die Mitarbeitenden zu informieren – da gab‘s hohe Erwartungen an die Mitarbeiter*innen, dass die ein Auge darauf haben bzw. dass die einschreiten sollten, wenn sie sahen, dass irgendwas im Gange war, was eskalieren könnte. Wir hatten denen eingeblĂ€ut: Sofort hingehen, und dann desskalieren, gerne auch unterhaken und zusehen, dass die Situation sich entkrampft!

Schulz: Danach kam eine Phase einer fĂŒr dich wieder neuen TĂ€tigkeit, Stichwort GrĂŒndung von Tochtergesellschaften bzw. Assistenzgesellschaften. Wie hast du das erlebt, und was waren deine Aufgaben?

Lindemann: Meine Aufgabe war zu der Zeit noch das Centermanagement und dann kam plötzlich die Anfrage: Wie siehts aus mit einer GeschĂ€ftsfĂŒhrung? Da habe ich gesagt: Ich? Das kann ich gar nicht! Und ich sagte – das habe ich jetzt schon dreimal erwĂ€hnt: Ich mach’s und habe auch Spaß daran! Das war dann eine supertolle Aufgabe. Ich habe sie sehr geliebt, weil mir klar wurde: Da gibt’s die Möglichkeit zum Gestalten und Weiterentwickeln!

Schulz: Das war dann die Assistenzgesellschaft alsterdorf assistenz nord?

Lindemann: Nord.

Schulz: nord gGmbH, genau.

Lindemann: Sie umfasste die Stadteile von Eppendorf bis Langenhorn.

Schulz: 2009 oder 2010 gab es dann eine erneute StrukturverĂ€nderung und da hast du deine TĂ€tigkeit in der Stiftung beendet. Wenn du mal zurĂŒckschaust mit der Erfahrung, die du gesammelt hast, und wenn du wieder vor der Frage stehen wĂŒrdest, fange ich in den Alsterdorfer Anstalten an, wie wĂŒrdest du dich entscheiden?

Lindemann: Da wĂŒrde ich sofort sagen: Ärmel hoch! Das lohnt sich! Also, wenn du sagst Alsterdorfer Anstalten, verbinde ich damit natĂŒrlich diese Bilder vom Zustand so wie in den 1980ern. Das andere, was man daraus machen kann, habe ich aber auch erlebt. Man hĂ€tte sicherlich auch andere Wege gehen können, aber wir haben uns in ganz vielen Diskussionsrunden unter ganz großer Beteiligung entschieden, es so zu entwickeln. Und das hat mir Spaß gemacht. Ich habe immer gesagt: Das war eine tolle Zeit, die ich in Alsterdorf hatte, weil ich in relativ kurzer viel Zeit lernte. Na gut, ich war insgesamt auch 25 Jahre da, aber am Anfang, war es ja noch ruhig. Die große Unruhe und die großen Entwicklungsschritte kamen erst spĂ€ter.

Schulz: Wenn du heute auf einer Skala von 1 bis 10 die Frage beurteilen solltest, inwieweit sich die Stiftung mit ihrer Eingliederungshilfe als eine Einrichtung entwickelt hat, die Inklusion fĂŒr Menschen mit Handicaps organisiert, wie wĂŒrdest du die Stiftung heute einschĂ€tzen? Wie steht sie da?

Lindemann: Aktuell bin ich jetzt nicht mehr informiert, aber ich denke mal Sieben.

Schulz: Woran wĂŒrdest du das festmachen?

Lindemann: An den vielfĂ€ltigen Angeboten, an der PrĂ€senz, – wie soll ich das nennen – am RenommĂ©e, am Bekanntheitsgrad, an Involviertheit. Oft lese ich: Da passiert in dem Stadtteil XY das und das und beteiligt ist auch die auch die Stiftung Alsterdorf oder alsterdorf assistenz west oder wer auch immer.

Schulz: Die Zeit ist jetzt leider vorbei. Herr Kutzner haben Sie noch eine Frage?

Kutzner: Wie stehen Sie mittlerweile zur Evangelischen Stiftung Alsterdorf?

Lindemann: Wenn ich das Hamburger Abendblatt durchblĂ€ttere, habe ich immer ein Auge darauf, ob das Wort Alsterdorf irgendwie auftaucht. Insofern ich bin natĂŒrlich nach wie vor verbunden. Das haben Sie vielleicht auch gemerkt an meiner Art, zu erzĂ€hlen, weil mich das schon sehr berĂŒhrt hat, was ich dort alles erlebt und gelernt habe. Insofern bin ich sehr positiv gestimmt. Aber um jetzt auch mal was anderes zu sagen, ich Ă€rgere mich natĂŒrlich auch, wenn da etwas steht, was nicht so toll ist. Dann denke ich immer: Das muss aber noch besser werden! Wie könnt Ihr denn!

Kutzner: Vielen Dank!

Schulz: Gleichfalls, herzlichen Dank!