Januar 2000
Der neue GeschÀftsbereich alsterarbeit
In einer Pressekonferenz informiert der Vorstand die Ăffentlichkeit zur GrĂŒndung des neuen GeschĂ€ftsbereichs alsterarbeit in der ESA.
Februar 2000
Das BIMO-BĂŒndnis auf der Kippe
In einem dreieinhalbseitigen Schreiben an die Mitarbeiterschaft der ESA veröffentlicht die Mitarbeitervertretung am 22. Februar ihre Sicht auf den aktuell stattfindenden BIMO-Prozess und stellt fest, dass wesentliche Zusagen des Vorstands bisher gar nicht oder nur unzulĂ€nglich realisiert worden sind, und kĂŒndigt ihre Absicht zur KĂŒndigung des Tarifvertrags und der Dienstvereinbarung 104 an.
Am darauffolgenden Tag antwortet der Vorstand der Mitarbeitervertretung und macht dieses Antwortschreiben am 24. Februar betriebsöffentlich. Der Vorstand geht ausfĂŒhrlich auf die Kritikpunkte der MAV ein und bekrĂ€ftigt, dass sich der Vorstand gerade auch gegenĂŒber der MAV vielfĂ€ltig darum bemĂŒht habe, die BIMO-Prozesse aktiv voranzutreiben.
April 2000
2. Alsterdorfer Fachforum
Am 6. April findet das 2. Alsterdorfer Fachforum statt unter dem Thema âWas willst Du, dass ich fĂŒr Dich tun soll? â Nutzerbefragung und Subjektorientierungâ. Neben zwei weiteren Referenten referiert Iris Beck vom Institut fĂŒr BehindertenpĂ€dagogik der UniversitĂ€t Hamburg zum Thema âDas Konzept der LebensqualitĂ€t â Leitperspektive fĂŒr den Wandel von der institutionellen zur personalen Orientierungâ.
Erwachsenenbildung der Behindertenhilfe wechselt in die ZustÀndigkeit von HamburgStadt
Mit dem 1. April wird die Erwachsenenbildung dem Bereich HamburgStadt zugeordnet. Zugleich verlĂ€sst sie auch das Haus Bethesda, ihren Standort auf dem ZentralgelĂ€nde. Der Grund fĂŒr den Wechsel in der ZustĂ€ndigkeit liegt darin, dass die Kurse zukĂŒnftig verstĂ€rkt in den einzelnen Stadtteilen angeboten werden sollen.
Koordinationsrunde Erwachsenenbildung Hamburg – Programm 2006
Mai 2000
Die Neuausrichtung des Bereichs alsterarbeit
Am 3. Mai 2000 findet am Nachmittag im Herntrichsaal (Versammlungsraum auf dem ZentralgelĂ€nde) mit anschlieĂendem Abendessen ein Austausch ĂŒber die Weiterentwicklung des Bereichs alsterarbeit statt, in den nun die Alsterdorfer WerkstĂ€tten und die TagesförderstĂ€tten des Teilbereichs AlsterDorf integriert sind. Auf diese Weise sollen Menschen mit Behinderung integriert werden, denen unter den bisherigen Strukturen kein Angebot gemacht werden konnte. Der Integrationsaspekt bildet den Schwerpunkt der Diskussion. So steht die Frage im Raum, ob die oben genannte Klientel ein BetĂ€tigungsfeld in verschiedenen handwerklichen EinzelhandelsgeschĂ€ften finden kann, die auf dem ZentralgelĂ€nde angesiedelt werden sollen. Diese AktivitĂ€ten sind in den Rahmen des Hamburger Aktionsprogramms âBehinderte Menschen machen einen guten Job!â eingebunden.
Die medizinische Ambulanz der Behindertenhilfe in AlsterDorf wird neu strukturiert
Auf Initiative der zentralen Nachtdienstleitung des Bereichs AlsterDorf haben sich die pflegerischen und medizinischen Dienste der Stiftung auf dem ZentralgelĂ€nde zusammengeschlossen und bieten ein abgestimmtes und koordiniertes Netz von Service- und Notfalldiensten fĂŒr die Behindertenhilfe im Bereich AlsterDorf an.
Der Investitionsrat berichtet ĂŒber seine Erfolge
Der Investitionsrat berichtet, dass in der Zeit vom 11. Oktober 1999 bis zum 5. Mai 2000 Mittel aus dem Investitionsfond in Höhe von 14,19 Mio. DM freigegeben werden konnten. Damit konnten folgende geplante Projekte in die Realisierung gehen:
- Neubau Sekundarstufe der Bugenhagenschulen
- Umbau Paul-Stritter-Haus
- Umbau Eichenhof, EG und 1. OG
- Erweiterung des Werner Otto Instituts
- Neubau Alstertal â Servicewohnen fĂŒr Familien mit behinderten Kindern und Jugendlichen
Hamburgweite Kooperation zur Etablierung neuer BeschÀftigungsstrukturen
Der Verein alster-intec e. V. wird gegrĂŒndet. Dem Verein schlieĂen sich alle damaligen Hamburger WerkstatttrĂ€ger und einige Einrichtungen der Eingliederungshilfe an.
Der Verein flankiert die AktivitĂ€ten von alsterarbeit und dient dem Aufbau neuer Kooperationsstrukturen. DarĂŒber hinaus entwickelt und unterhĂ€lt er eigene Angebote mit den Zielen,
- Menschen, ohne RĂŒcksicht auf die Art und Schwere ihrer Behinderung, zu ermöglichen, sich auszubilden, weiterzubilden und sich zu qualifizieren, und zwar so,
- dass ihnen unterstĂŒtzte BeschĂ€ftigung, Erwerbsarbeit im Allgemeinen und im zweiten Arbeitsmarkt möglich ist,
- dass die Erreichbarkeit und die DurchlĂ€ssigkeit der Angebote fĂŒr Menschen mit Behinderung nachhaltig verbessert wird.
Der Konversionsprozess der ESA â Thema auf dem 25. Kongress der Controller in MĂŒnchen
Rembert Vaerst, kaufmĂ€nnischer Leiter und GeneralbevollmĂ€chtigter der ESA, referiert auf dem 25. Kongress der Controller in MĂŒnchen ĂŒber das Krisenmanagement, die Strategiebildung und Zukunftssicherung der ESA als Beispiel fĂŒr einen diakonischen TrĂ€ger der Eingliederungshilfe. Sein Vortrag hat die Ăberschrift: âEine diakonische Einrichtung behauptet sich im Wandel der sozialen MĂ€rkteâ.
Interview mit Dr. Rembert Vaerst
Oktober 2000
1. internationaler Fachkongress zum Thema âCommunity Careâ in der ESA
AnlÀsslich ihres 150. JubilÀums veranstaltet die ESA gemeinsam mit dem Bundesverband evangelische Behindertenhilfe (BeB) Deutschlands 1. internationalen Fachkongress zum Thema Community Care. Es sind 250 Fachleute aus dem In- und Ausland geladen. Die Referent*innen kommen aus den USA, aus Schweden und den Niederlanden.
An drei Tagen, vom 23. bis 25. Oktober, diskutieren die Teilnehmenden im Plenum oder in Workshops ĂŒber die neuesten Entwicklungen in der Umsetzung von Möglichkeiten, die Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben im Gemeinwesen ermöglichen sollen. Es werden Erfahrungen ausgetauscht und die Auswirkungen neuer AnsĂ€tze besprochen, die diese auf ArbeitsplĂ€tze, Wohnungsbau, Schulen und Kultur haben. Karin Roth, Sozialsenatorin in Hamburg, hĂ€lt einen Vortrag ĂŒber die Visionen einer neuen Behindertenpolitik.
Notiz: Bei den drei Kongressen der ESA zur Quartiersorientierung, nĂ€mlich âCommunity Careâ (2000), âCommunity Livingâ (2006) und âEnabling Communityâ (2009) war der Psychiater, Psychiatriehistoriker und Reformer Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner einer der prĂ€genden Experten. In einem Vortrag sagte er: âDenn selbst bei den ja durchaus schon hilfreichen Konzepten der Inklusion und der Community Care sind noch wir Profis zu sehr die sorgenden Akteure und Subjekte und die Menschen mit Behinderung und psychisch kranke Menschen die Besonderen und Besonderten.â Sein Ziel war es, die traditionellen, ausgrenzenden Anstaltsstrukturen zu ĂŒberwinden. So wurde die WestfĂ€lische Psychiatrie in GĂŒtersloh unter seiner Leitung geöffnet und die Bewohner*innen in Wohngruppen in die Stadtteile entlassen. âDiese Auflösung ĂŒberkommener Strukturen in der Psychiatrie war Vorbild fĂŒr unseren Prozess der Auflösung von Anstaltsstrukturen hier in der ESA: Z.B. die Menschen mit hohem UnterstĂŒtzungsbedarf dabei von Anfang an mitzudenken und sogar mit ihnen anzufangen. Und keine âTrainingswohungenâ einzurichten, sondern gleich ins richtige Leben zu gehen. Und das jedes Quartier und die dortigen Menschen anders sind und es kein Schema geben kann, wo und wie was gelingt. Klaus Dörner unterstĂŒtze mit seiner vielfĂ€ltigen Expertise und seinen Erfahrungen somit auch entscheidende Entwicklungsschritte beim Prozess der Auflösung unserer Anstalt, hin zu einem an dem Willen der Klient*innen orientierten Handeln,â schildert VorstĂ€ndin Hanne Stiefvater den Einfluss Dörners auf den Ăffnungsprozess der ESA.