2005

Januar 2005

Der neue Tarifvertrag „Kirchlicher Tarifvertrag Diakonie“ (KTD) wird eingefĂŒhrt
Mit EinfĂŒhrung dieses neuen Tarifvertrags wurden die bisherigen in der Stiftung gĂŒltigen TarifvertrĂ€ge KAT-NEK (Kirchlicher Angestellten Tarifvertrag Nordelbische Kirche) und der KArbT-NEK (Kirchlicher Arbeiter Tarifvertrag Nordelbische Kirche) abgelöst.

„Am 8. November [2004] fanden die [finalen] Verhandlungen statt, die sich erneut als Ă€ußerst schwierig gestalteten. Erst als die Arbeitgeberseite einen Überleitungsplan vorlegte, der alle Mitarbeitenden bezĂŒglich ihrer Eingruppierung dort abholen sollte, wo sie bisher eingruppiert waren, gelang der Durchbruch.“

(s. Vorstand der ESA [Hg.], Personalbericht 2004, ArESA Hist. Slg. 62, Hamburg, S. 2 f.)

MĂ€rz 2005

Das BĂŒndnis fĂŒr Investition und BeschĂ€ftigung ist seit Jahresbeginn beendet
Betriebsbedingte BeendigungskĂŒndigungen konnten mit einer Dienstvereinbarung Nr. 2 nach sehr strittigen Auseinandersetzungen zwischen Arbeitgeber und MAV (Mitarbeitervertretung) abgewendet werden. Damit kam es nicht zu den eigentlich geplanten Schließungen von Regiebetrieben bzw. Leistungsbereichen in den medizinischen Bereichen (Stationshilfen/KĂŒche/Casino) und auf Stiftungsebene (Telefondienst, Betriebshof, Arbeitssicherheit, Betriebsarzt).

Stattdessen werden diese Mitarbeitenden in gewerbliche Gesellschaften der Stiftung ĂŒbergehen, die im Zuge der Neustrukturierung als Unternehmensverbund entstehen werden. (vgl. ebd. S. 4–6)

RumÀnien-Projekt startet Betreutes Wohnen
Die menschenunwĂŒrdigen ZustĂ€nde in Oradea sind lĂ€ngst Vergangenheit. Aus den Kindern sind junge Erwachsene geworden, die zuletzt in stadtteilintegrierten KinderhĂ€usern leben konnten und nun eine Perspektive mit dem Projekt „Wohnen und Arbeiten 18 plus“ erhalten. Die ersten beiden Wohnungen mit jeweils fĂŒnf PlĂ€tzen konnten im Beisein von Michael Wunder, dem Leiter der RumĂ€nienhilfe Alsterdorf, und von der Leiterin der Sozialbehörde Bihor am 31. MĂ€rz 2005 eröffnet werden.

(vgl. Wunder, Michael, Dr./Krings, Hans-Georg 2005, Betreutes Wohnen in RumÀnien gestartet, in: ESA [Hg.], Umbruch. Mitarbeiter-Magazin Nr. 2/2005, ArESA, Hamburg, S. 17)

Zehn Jahre HamburgStadt – Abschied und Aufbruch
Unter dieser Überschrift berichtet der Umbruch 02/2005 vom zehnten und letzten Geburtstag dieses GeschĂ€ftsbereichs in der Behindertenhilfe der Stiftung. In einer letzten „Werkstatt-Klausur“ entstehen zehn Tafeln mit persönlichen Erinnerungen, Zeitungsartikeln, Fotos und BroschĂŒren. In einer Bilddokumentation mit dem Titel „Im Lauf der Zeit“ wird das Erlebte, in einem Buch zusammengefasst, veröffentlicht.

(vgl. Streckwall, Arndt 2005, 10 Jahre hamburgstadt. Abschied und Aufbruch, in: ebd. S. 19)

Im Lauf der Zeit – eine Bild-Dokumentation, Birgit Schulz (Hrsg.) 2005

April 2005

Das Ende der Komplexeinrichtung – eine Anstalt wird moderner Dienstleister
Mit dem 1. April 2005 beginnt fĂŒr die Evangelische Stiftung Alsterdorf eine neue Zeitrechnung in einem modernen UnternehmensgefĂŒge:

„Rechtlich selbstĂ€ndige gemeinnĂŒtzige GmbH’s sind entstanden. [
] Durch die Neuaufstellung der Stiftung werden wir den Prozess der Dezentralisierung vollenden und damit die ZukunftsfĂ€higkeit der Einrichtung sichern, sagt Rolf Baumbach [
] mit Blick auf den laufenden Umstrukturierungsprozess des Jahres 2005.“

(s. Streckwall, Arndt 2005, Modernes UnternehmensgefĂŒge fĂŒr mehr NĂ€he am Kunden, in: ESA [Hg.], Umbruch. Mitarbeiter-Magazin der Ev. Stiftung Alsterdorf Nr. 1/2005, ArESA, Hamburg, S. 10–12)

FĂŒr die neu entstandenen Gesellschaften des Unternehmensverbundes der Evangelischen Stiftung Alsterdorf werden UnternehmensgrundsĂ€tze, verbunden mit einer Unternehmensverbundrichtlinie, verabschiedet, die als Basis fĂŒr gemeinsame Informations- und Unternehmensprozesse dienen. Sie sollen auch dazu dienen, fĂŒr konkurrierende Interessen Transparenz zu schaffen und gleichzeitig die Synergien der GmbHs untereinander und mit der Stiftung zu fördern.

(vgl. Vorstand der ESA, UnternehmensgrundsĂ€tze fĂŒr Gesellschaften des Unternehmensverbundes der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, Version 1.0 vom 27.04.2005 und Unternehmensverbundrichtlinie Version 1.0 vom 27.04.2005, ArESA, Hist. Slg. 62, Hamburg)

Wolfgang Kraft erlÀutert hierzu:

„Die Evangelische Stiftung Alsterdorf hat sich im Jahr 2005 fĂŒr die Holdingstruktur entschieden und damit auf eine zentrale Organisationsstruktur verzichtet. Das bedeutet geteilte Risiken und keine Gesamthaftung mehr fĂŒr alle Bereiche, wenn es einem Bereich wirtschaftlich schlecht gehen sollte. Es bedeutet ferner Bedarfsorientierung und damit Marktorientierung statt undifferenzierte Vollversorgung. Es bedeutet ebenfalls Outputorientierung statt Inputorientierung: Die Stiftung will ihre Arbeit und deren Erfolg nicht mehr daran messen, welche Ressourcen sie einsetzt, wie z.B. PersonalschlĂŒssel, Qualifikationsmix, sondern sie will sich verstĂ€rkt darauf einlassen, sich an dem Ergebnis ihrer Arbeit messen zu lassen und hierfĂŒr Kennzahlensysteme entwickeln. Eine moderne Dienstleistungsstruktur ist marktorientiert statt produktorientiert. Und die Stiftung braucht in ihrer Organisationsstruktur klare Kompetenzabgrenzung und individuell zurechenbare Verantwortlichkeiten. Diese dezentrale Struktur drĂŒckt sich aus in einem Unternehmensverbund mit 22 selbststĂ€ndigen gemeinnĂŒtzigen oder gewerblichen GmbHs, die in eigener Verantwortlichkeit ihre Strategien, ihre QualitĂ€t und ihre Dienstleistungen entwickelt.“

(s. Kraft, Wolfgang [Hg.] 2007, Konversion. Eine Anstalt löst sich auf, in: Maas, Theodorus /Bayer, Wolfgang u. a., Community Living. Bausteine fĂŒr eine BĂŒrgergesellschaft, alsterdorf verlag, Hamburg, S. 91 ff.)

Interview mit Wolfgang Kraft

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Umbruch 02/05 Schwerpunktthema

UnternehmensgrundsÀtze Version 3 vom 01.11.2011

Unternehmensverbundrichtlinie Version 1.0 vom 27.4.2005

PrÀsentation zur Ausgliederung Evangelische Stiftung Alsterdorf 26.10.2004

Mai 2005

Backland gGmbH wird Tochterunternehmen der alsterarbeit gGmbH
Das vor drei Jahren von der Stiftung ĂŒbernommene und in Regie von alsterarbeit betriebene Integrationsunternehmen, gegrĂŒndet 1986, wird eine gemeinnĂŒtzige Tochtergesellschaft der alsterarbeit gGmbH. Backland bietet als VollkornbĂ€ckerei mit drei Filialen im Hamburger Stadtgebiet und neuerdings auch am Alsterdorfer Markt vor allem Menschen mit einer psychischen Behinderung verlĂ€ssliche sozialversicherte ArbeitsplĂ€tze.

(vgl. Christiansen, Anne [AC] 2005, Vollwertige Arbeit. Backland fördert Rehabilitation und gesunde ErnÀhrung, in: Aufbruch. Ein Magazin der Ev. Stiftung Alsterdorf Nr. 2/2005, ArESA, Hamburg, S. 12)

Juni 2005

TrĂ€gerbudget fĂŒr die Angebote zur Teilhabe am Arbeitsleben in Hamburg
Im Rahmen einer sogenannten Anbietergemeinschaft verhandeln die vier Hamburger WerkstatttrĂ€ger (alsterarbeit gGmbH, Elbe WerkstĂ€tten GmbH, Hamburger Werkstatt GmbH und Landesbetrieb Winterhuder WerkstĂ€tten) ein neuartiges TrĂ€gerbudget. Am 28. Juni 2005 wird die Rahmenvereinbarung unterschrieben.

„Ein neuer Ansatz zur Refinanzierung von Leistungen der Eingliederungshilfe wurde 2005 ausgerechnet im Bereich der Leistungen der seinerzeit noch 4 Hamburger WerkstĂ€tten fĂŒr behinderte Menschen (WfbM) umgesetzt. Das im bisherigen Teilhaberecht nicht explizit geregelte, vom Bundesteilhabegesetz nun ausdrĂŒcklich auch so vorgesehene Prinzip der Refinanzierung der Leistungen ĂŒber ein TrĂ€gerbudget hat in Hamburg also schon eine lĂ€ngere BewĂ€hrungsprobe hinter sich – und es ist ein Erfolgsmodell fĂŒr alle Beteiligten bis heute.“

(s. Gitschmann, Peter/Veser, Hermann 2021, `TrĂ€gerbudgets als Innovationsmotor im Hamburger System der Rehabilitation und Teilhabe‘ – Textbeitrag zur Dokumentation der EGH-Entwicklung in der ESA 1980–2020, ArESA Hist. Slg. 62 II, Hamburg, S. 4)

Rahmenvereinbarung gemĂ€ĂŸ § 75 III SGB XII

www.alsterdorf.de – die Stiftung ist ab sofort online

„In offenem, freundlichem Design geben die mehr als 1000 Seiten des neuen Internetauftritts einen Einblick in das umfangreiche Dienstleistungsangebot der Stiftung. Die Website nutzt den Einsatz unterschiedlicher Farben aus einer aufeinander abgestimmten Farbpalette. Jedem Arbeitsbereich ist dabei eine eigene Grundfarbe zugeordnet. Positiv anmutende Fotos unterstĂŒtzen die einladende Seitengestaltung.
Die InternetprĂ€senz spiegelt auch die neue Struktur der Stiftung wider. Seit April dieses Jahres agieren wesentliche Leistungsbereiche als eigenstĂ€ndige gemeinnĂŒtzige GmbH’s unter dem Dach des Unternehmensverbundes. Hinzu kommen zahlreiche Serviceangebote in gewerblichen Tochtergesellschaften der Stiftung.“

(s. Schlagzeile vom 01.06.2005, alsternet, ArESA Hist. Slg.54, Hamburg)

September 2005

2. Fachkongress der Hamburger WerkstatttrÀger
Unter der Überschrift „Kundenorientierung der WerkstĂ€tten fĂŒr behinderte Menschen im Spannungsfeld von Produktion und Rehabilitation“ lĂ€dt die Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft der WerkstĂ€tten bundesweit zum 2. Fachkongress nach Hamburg. Mit großer bundesweiter Resonanz lĂ€uft ein spannendes dreitĂ€giges Tagungsprogramm in den RĂ€umen des Druck- und Verlagshauses Gruner und Jahr am Hamburger Hafen.

(vgl. LAG WfbM Hamburg [Hg.] 2005, Einladungsflyer zum Fachkongress 2005, ArESA Hist. Slg. 62, Hamburg)

Erste Gesamtklausur in der neuen alsterdorf assistenz west gGmbH

„In der neuen alsterdorf assistenz west gGmbH (aa west gGmbH) fand die erste Gesamtklausur aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt. Mitte September informierte die GeschĂ€ftsfĂŒhrung ĂŒber Ziele und Strategien und diskutierte mit den Mitarbeitern ĂŒber Strukturen und neue Herausforderungen wie den anstehenden Ambulantisierungsprozess.“

(s. Streckwall, Arndt 2005, 120 Mitarbeiter beraten sich und planen mit, in: ESA [Hg.], Umbruch. Mitarbeiter-Magazin der Ev. Stiftung Alsterdorf Nr. 4/2005, ArESA, Hamburg, S. 4)

Interview mit Daniel Guckelsberger

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Oktober 2005

Qualifizierungsangebote fĂŒr Mitarbeitende ohne pĂ€dagogische Ausbildung
Der Bereich Personal- und Organisationsentwicklung startet fĂŒr die nicht qualifizierten Mitarbeitenden im Assistenzdienst Wohnen eine Neuauflage zur Grundqualifikation. Ziel dieses qualifizierenden Schulungsangebots mit Zertifikat ist die individuelle Weiterentwicklung grundlegender fachlicher, persönlicher, methodischer und sozialer Kompetenzen als Mitarbeitende im Assistenzdienst. Sie lĂ€uft berufsbegleitend und umfasst 200 Unterrichtsstunden, ergĂ€nzt um Praxisvorhaben.

(vgl. alsterdorf aktuell 26/2005 vom 06.10.2005, ArESA Publikationen, Hamburg)

November 2005

alsterarbeit feiert dreifach am Hamburger Flughafen – Terminal 1
25 Jahre Alsterdorfer WerkstĂ€tten, fĂŒnf Jahre alsterarbeit als GeschĂ€ftsbereich der ESA und die GrĂŒndung der alsterarbeit gGmbH in diesem Jahr.

Viele GrĂŒnde zu feiern: Unter dem Motto Ready for take off  feiern 1.000 GĂ€ste im stillgelegten Terminal 1 am Hamburger Flughafen.

(vgl. Krings, Hans-Georg 2005, Raus aus dem Kontrollraum, in: ESA [Hg.], Umbruch. Mitarbeiter-Magazin Nr. 4/2005, ArESA, Hamburg, S. 13)

Nachfolgeplanungen fĂŒr das Carl-Koops-Haus
Nachdem das zweitgrĂ¶ĂŸte GroßheimgebĂ€ude auf dem Alsterdorfer ZentralgelĂ€nde, das Karl-Witte-Haus, im FrĂŒhjahr 2003 leergewohnt und im Zuge der Konzipierung des Alsterdorfer Marktes, reduziert um drei Stockwerke, saniert und zu einem BĂŒrogebĂ€ude umgebaut werden konnte, beschĂ€ftigt sich jetzt eine Arbeitsgruppe mit Nachfolgeplanungen fĂŒr das grĂ¶ĂŸte noch verbliebene GroßheimgebĂ€ude. Mit den Zielen bauliche Verbesserung, Bereicherung des GelĂ€ndes, Wirtschaftlichkeit und StiftungsvertrĂ€glichkeit entsteht eine erste Ideensammlung fĂŒr ein Nachnutzungskonzept dieses Stiftungsareals.

Notiz: Erst im September/Oktober 2011 wird das Carl-Koops-Haus abgerissen.

(vgl. Workshop-Dokumentation, Workshop AG Nachfolge CKH, 02.11.2005, ArESA, Hist. Slg. 62, Hamburg)

Das Casino im Herntrichsaal wird geschlossen
Ein von vielen Mitarbeitenden gern genutzter Mittagstreffpunkt schließt seine Pforten endgĂŒltig. Da das Casino im Herntrichsaal den ab 1. Januar 2006 geltenden Hygieneauflagen einer neuen EU-Richtlinie nicht mehr genĂŒgen wird, stellt es zum 14. November seinen Betrieb ein.

Alternativen wird es ab diesem Zeitpunkt in der Kantine der BetriebsstÀtte alster-kontec (ehemaliges HauptgebÀude der Alsterdorfer WerkstÀtten) und im neu eröffneten Kesselhaus, direkt am Alsterdorfer Markt, geben.

(vgl. alsterdorf aktuell Nr. 29/2005 vom 10.11.2005, ArESA Publikationen, Hamburg)