2019

Januar 2019

Zuwachs in der Q8-Familie: QplusAlter
Nach rund zwei Jahren des Antragschreibens kann es jetzt endlich losgehen: Das QplusAlter-Projekt startet im Zusammenwirken von Mitarbeitenden der Quartiersentwicklung, der Eingliederungshilfe und dem Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf.

Als Modellprojekt wird es für die nächsten drei Jahre mit 1,2 Mio. Euro (Skala-Initiative) gestützt. Das Ziel besteht darin, Ältere und pflegebedürftige Menschen im Quartier so zu unterstützen, dass sie möglichst lange und selbstständig zu Hause wohnen bleiben können. Sogenannte Lots*innen werden dabei helfen, einen entsprechenden individuellen Unterstützungs-Mix aus Selbsthilfe, Technik, sozialen Netzen im Quartier und Profileistungen entwickeln, der, dem Willen des/der Betroffenen folgend, ein Optimum an selbstbestimmter Lebensführung im Quartier ermöglicht. Die ersten Lots*innen werden im März im Bezirk Nord starten.

(vgl. o. N. 2018, Soziales neu organisieren – Zusammen mit älteren Menschen, in: alsterdorf Magazin, Themenheft 01/2019, Hamburg, S. 41)

QplusAlter

Februar 2019

Station 17 wird 30 Jahre alt
In mehr als 800 Konzerten hat Station 17 im In- und Ausland als inklusive Band für Furore gesorgt. Das Bandjubiläum wird standesgemäß im angesagtesten Club Hamburgs gefeiert: Im vollen Übel&Gefährlich, im Medienbunker am Heiligengeistfeld, herrschte hervorragende Stimmung. Mit vielen musikalischen Wegbegleitern gab es auf der Bühne ein herzliches Wiedersehen. Die Band lieferte ein umjubeltes Jubiläumskonzert.

(vgl. Mertl-Eversmeier, Bettina 2019, Musiker auf Augenhöhe, in: alsterdorf Magazin, Themenheft 01/2019, Hamburg, S. 28 f.)

„Die Pop-Inklusion – Die Band „Station 17“ wird 30“, Deutschlandfunk Hörspiel und Feature, Archiv, 01.09.2019

März 2019

Die ESA ist Gastgeberin für eine zweite Veranstaltung der Stiftung „Anerkennung und Hilfe“
Zum Auftakt der zweiten Veranstaltung der Stiftung „Anerkennung und Hilfe“ begrüßt Senatorin Melanie Leonhard die Gäste in der Kulturküche am Alsterdorfer Markt.

„Kein Geldbetrag kann das, was den Betroffenen widerfahren ist, wiedergutmachen. Aber mit der Ausgleichszahlung, die zur Verfügung steht, und mit großem Einsatz werden Wege gesucht, um individuelle Anerkennung zu ermöglichen. Das berührt mich sehr. Es ist ein guter Weg, einen Umgang mit geschehenem Unrecht zu finden.“

(s. Nachricht vom 22.03.2019, alsternet, ArESA Sammlung 54, Hamburg)

Gemeinsam mit der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) hat die Stiftung zu dieser Veranstaltung eingeladen. Von den bundesweit ca. 5.000 Anträgen an die Stiftung „Anerkennung und Hilfe“ kommen 300 aus Hamburg. 201 Anträge sind von Betroffenen aus der Evangelischen Stiftung Alsterdorf; 137 sind bereits bewilligt, 49 sind noch in Bearbeitung und 15 sind abgelehnt. Der Vorstandsvorsitzende der ESA, Hanns-Stephan Haas, entschuldigt sich in seinen Ausführungen bei allen, die in den damaligen Alsterdorfer Anstalten Leid erfahren haben.

„Zutiefst bewegt waren die zahlreichen Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung von den Schilderungen früherer Bewohnerinnen und Bewohner der ehemaligen Alsterdorfer Anstalten, die im Gespräch mit Dr. Michael Wunder, Leiter des Beratungszentrums Alsterdorf, über ihre Erlebnisse und ihr jahrelanges Leiden berichteten.“ (ebd.)

Stiftung Anerkennung und Hilfe

Fachliche Leitplanken in der sozialraumorientierten Eingliederungshilfe
Fünf Träger der Hamburger Eingliederungshilfe, darunter die Ev. Stiftung Alsterdorf entwickeln zusammen mit der Sozialbehörde und dem Fachamt Eingliederungshilfe „Fachliche Leitplanken in der sozialraumorientierten Eingliederungshilfe“:

  • Der Ausgangspunkt ist der Wille des Menschen: Was ist mir wichtig? Wie will ich leben?
  • Die Basis der Unterstützung sind die Stärken des Menschen und seines Umfelds – die so genannten persönlichen und sozialräumlichen Ressourcen. Der Mensch mit Unterstützungsbedarf steht in allen Phasen der Entwicklungen im Mittelpunkt und bestimmt das Tempo. Die Unterstützung: Selbsthilfe, professionellen und nicht-professionellen Ressourcen des sozialen Umfelds erkundet, aufeinander abgestimmt und zu einem Gesamt-Konzept verbunden.
  • Auftrag an uns Träger: dass wir die einzelnen Bausteine der Unterstützungen miteinander verbinden und dass wir sie aufeinander abgestimmt erbringen.
  • Die Beratung und Begleitung ist unabhängig von einer Institution und offen im Ergebnis.
  • Die Kontrolle der Qualität: Wir fragen die betroffenen Menschen, wie sie ihre Lebenssituation und die Dienstleistungen bewerten. Ihre Rückmeldung ist uns wichtig.

Unsere fachlichen Leitplanken in der sozialraumorientierten Eingliederungshilfe

Mai 2019

Gedenken an ermordete Kinder aus den Alsterdorfer Anstalten
Wie seit vielen Jahren findet auch in diesem Jahr am 8. Mai eine der wichtigsten Traditionen in der Evangelischen Stiftung Alsterdorf statt: das alljährliche Erinnern an die Opfer der Euthanasie. Im Mittelpunkt des diesjährigen Gedenkens stehen neun Kinder; fünf von ihnen aus Alsterdorf, die im Rahmen der perfiden Mordaktionen der Nationalsozialisten aus den Alsterdorfer Anstalten heraus zur baldigen Tötung in Kliniken eingewiesen wurden.

„Stiftungsvorstand Dr. Thilo von Trott erinnerte in seiner Gedenkrede und einer Psalmlesung eindringlich an das furchtbare Schicksal der ermordeten Kinder: ‚Sie erlebten keine Fürsorge mehr, keine Zuwendung, keine Aufmunterung, kein sich einkuscheln und ruhigen Schlaf. Dass unsere Eltern an unserem Bett für uns ein Abendlied sangen oder dass wir an den Betten unserer Kinder jahrelang für sie sangen, das ist Gebhard, Magdalene, Siegfried, Antje und Renate vorenthalten worden‘, sagte er und stimmte als hörbares Zeichen der Trauer gemeinsam mit den Gästen das Lied ‚Weißt du, wie viel Sternlein stehen?‘ an.“

(s. Nachricht vom 09.05.2019, alsternet, ArESA Hist. Slg.54, Hamburg)

August 2019

ESA-Töchter tohus und prosocial fusionieren
Die tohus gGmbH übernimmt die bisher ebenfalls im Kreis Stormarn agierende prosocial gGmbH. Damit erfolgt eine Bündelung der fachlichen Kompetenzen. Die bisherigen Schwerpunkte Wohnen, Arbeit, Beschäftigung und Inklusion für Menschen mit psychischen Erkrankungen bzw. Behinderungen, Sucht und sog. Doppeldiagnosen werden damit in der tohus gGmbH um die Eingliederungshilfeangebote für Menschen mit einer Lernbehinderung erweitert.

(vgl. Nachricht vom 13.08.2019, alsternet, ArESA Hist. Slg.54, Hamburg)

Interview mit Dr. Rainer Tschechne und Eckart Drews

Zum Interview mit Transkription

September 2019

Trauerfeier für Uwe Bender – Gründungsmitglied der Schlumper Maler*innen
Wenige Tage nach seinem 76. Geburtstag verstirbt Uwe Bender nach kurzer Krankheit. Die Trauerfeier findet am 3. September in der Alsterdorfer St.-Nicolaus-Kirche statt.

Am 3. Juni 1943 wurde Uwe Bender in Wesermünde geboren. Er wuchs in den Alsterdorfer Anstalten auf und war ein Spielkamerad von Rolf Laute, der mit seiner Familie (sein Vater war zur damaligen Zeit Verwaltungsleiter in den Anstalten) auf dem Anstaltsgelände wohnte. Uwe Bender hat sich immer als bildender Künstler verstanden. Es war sein Ziel, als künstlerischer Autodidakt berühmt und anerkannt zu werden. Als Gründungsmitglied der Schlumper Maler*innen war Uwe Bender für den künstlerischen Leiter Rolf Laute eine Schlüsselfigur. Sein Selbstverständnis als Künstler, verbunden mit einer regelrecht obsessiven Produktionsdynamik von Zeichnungen (er verkaufte sie als Straßenkunst u. a. regelmäßig auf dem Alsterdorfer Advents- und Weihnachtsmarkt), und seine Verweigerung jeglicher fremdbestimmter Arbeitsangebote im Anstaltsalltag (er galt als „werkstattunfähig“) prägte auch die Anfänge des Schlumper Ateliers maßgeblich.

(vgl. Nachricht vom 20.08.2019, alsternet, ArESA Hist. Slg.54, Hamburg)

Das Kesselhaus-Restaurant wird eine Tochtergesellschaft von alsterarbeit
Im September wird der Wechsel des Kesselhauses in die alsterarbeit handelsrechtlich und formal vollzogen. Stefani Burmeister, Nachfolgerin von Reinhard Schulz und neue Geschäftsführung der alsterarbeit gGmbH, bringt bei ihrem Wechsel in diese Funktion ihr „Kind“, das inklusiv arbeitende Kesselhaus am Alsterdorfer Markt mit in ihre neue Firma.

(vgl. Nachricht vom 02.09.2019, alsternet, ArESA Hist. Slg.54, Hamburg)

Oktober 2019

Informationsabend der Hamburger Assistenzgesellschaften zum neuen Bundesteilhabegesetz
Die Assistenzgesellschaften, alsterdorf assistenz ost gGmbH und alsterdorf assistenz west gGmbH haben in Zusammenarbeit mit der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) zu einem Informationsabend bzgl. des Bundesteilhabegesetzes auf den Alsterdorfer Markt eingeladen. Gemeinsam erläutern sie Angehörigen und gesetzlichen Vertreter*innen die aus den gesetzlichen Neuerungen resultierenden Veränderungen.

Die Fachreferent*innen der BASFI und die Geschäftsführungen beantworten umfassend zahlreiche Fragen der insgesamt 180 Teilnehmenden zur Eingliederungshilfe, Steuerung der Hilfen zum Lebensunterhalt, zu Kosten der Unterkunft und zur Trennung der Fachleistung von den existenzsichernden Leistungen zum Lebensunterhalt.

(vgl. Nachricht vom 24.10.2019, alsternet, ArESA Hist. Slg.54, Hamburg)

Notiz: Das im Januar 2017 in Kraft getretene neue Bundesteilhabegesetz hat neben den Veränderungen im Teilhabebereich Arbeit (andere Leistungsanbieter, Budget für Arbeit etc.) auch Auswirkungen auf den Leistungserbringungsprozess der Eingliederungshilfe-Dienstleister im Bereich der sozialen Teilhabe; insbesondere in den sog. stationären Leistungsbezügen.

www.bundesteilhabegesetz.de

Ines Helke wird mit dem „Goldenen Bild der Frau“ ausgezeichnet
Die Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe überreicht Ines Helke, Mitarbeiterin bei der alsterdorf assistenz west, und drei weiteren Frauen (nicht der ESA zugehörig) eine Auszeichnung für ihr unermüdliches Engagement für die Belange von Menschen mit Behinderung, insbesondere für Menschen mit einer Hörbehinderung. Ines Helke, die selbst mit einer Hörbehinderung lebt, ist ebenfalls Honorarkraft im Fortbildungsbereich der alsterarbeit gGmbH. Hier entstand der inzwischen sehr erfolgreiche inklusive Gebärdenchor „HandsUp“, der u. a. mit Bühnenstars wie Helene Fischer oder Stefan Gwildis zusammenarbeitete.

(vgl. Nachricht vom 24.10.2019, alsternet, ArESA Hist. Slg.54, Hamburg)

November 2019

Klappe auf, die vierte!
Dieses von Aktion Mensch und der Collette-Hecht-Stiftung geförderte Projekt nimmt im November seinen vierten Anlauf. Diesmal mit einem neuen, barrierearmen Angebot: Es wird im diesjährigen Programm reizarme Filmvorführungen geben, die den speziellen Bedürfnissen von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung entsprechen. Fatih Akin wird auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft haben. Dies inklusive und innovative Projekt macht in bewährter Form Kino für alle Menschen, mit und ohne Beeinträchtigung, zugänglich. Nach 30 inklusiven Teamsitzungen und über 2.000 gesichteten Kurzfilmen aus 98 Ländern werden 38 Filme im Programm gezeigt.

Interview mit Andreas Grützner

Zum Interview mit Transkription

„Highlights der Eröffnung waren die emotionale Audiodeskription, mit der Jacques Palminger nicht nur die blinden Gäste begeisterte, und der multimediale Auftritt der ›Sounddrops‹, dem Popchor von barner 16, deren Gesang von den Gebärdensprachdolmetscherinnen mitreißend interpretiert wurde. Erstmals fand in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Autismus Institut auch eine Autismus-freundliche Vorführung statt, die auf großes Interesse stieß. Im Anschluss an die Filmvorführung wurden in leichter Sprache komplexe Fragen zum Thema beantwortet.

Gemeinsam mit dem Team freut sich Festivalleiter Andreas Grützner über die bisher besucherstärkste Ausgabe des Festivals: ›In diesem Jahr ist es uns gelungen, über 1.100 Besucher für das Festival zu begeistern. Außerdem finden wir es super, dass der KLAPPOMAT, den wir gemeinsam entwickelt haben, um spielerisch an das Thema Barrierefreiheit heranzuführen, den Zuschauern so viel Spaß gemacht hat. Wir haben die Videoinstallation mit selbstgedrehten Filmen bestückt, und wir finden es toll, mit welcher Begeisterung die Festivalbesucher eigene Audiodeskriptionen erstellt haben.‹“

(s. Nachricht vom 11.11.2019, Nachricht vom 02.08.2019, alsternet, ArESA Slg.54, Hamburg)

http://www.klappe-auf.com.

Wutschik, Detlef alias Werner Momsen, „Auf einen Kaffee mit Andreas Grützner“ in: alsterdorf Magazin der Ev.Stiftung Alsterdorf, Themenheft 03 / 2019, S. 42

Dezember 2019

Ein inklusives Nachbarschaftsprojekt in den Alsterdorfer Gärten feiert einjähriges Bestehen
Das Nachbarschaftsprojekt in den Alsterdorfer Gärten feiert nach einem Jahr eine gelungene Kooperation der Quartiersbegleitung zwischen den Alsterdorfer Gärten, der fachschule für soziale arbeit alsterdorf und der alsterdorf assistenz west gGmbH. Gemeinsam mit vielen Bewohnerinnen und Bewohnern der Alsterdorfer Gärten (in unmittelbarer Nähe zum Alsterdorfer Markt gelegen), darunter viele Klient*innen, die in assistierten Wohnangeboten leben, entwickelte sich dieses inklusive Bewegungsangebot zu einem Erfolgsmodell. Das von Schüler*innen der fachschule für soziale arbeit alsterdorf angeleitete Angebot will allen Beteiligten vor allem Spaß an Bewegung vermitteln, von der einfachen Geschicklichkeitsübung bis zum Tanzen, und hat sich als inklusives Nachbarschaftsprojekt etabliert und bewährt.

(vgl. Nachricht vom 19.12.2019, alsternet, ArESA Hist. Slg.54, Hamburg)