2009

Januar 2009

Netzwerk Arbeit Hamburg-Wandsbek
Mit einem Konzept fĂŒr eine nachhaltige und konkrete Zusammenarbeit haben sich die beiden TrĂ€ger Gemeindepsychiatrische Dienste Hamburg Nordost (GPD) GmbH und alsterarbeit gGmbH zusammengetan, um fĂŒr den Personenkreis der Menschen mit psychischer Erkrankung bzw. Behinderung im Hamburger Bezirk Wandsbek neue Möglichkeiten der Teilhaben zu bieten.

Die Vertragspartner planen ĂŒbereinstimmend, eine bezirklich und sozialrĂ€umlich orientierte Angebots- und Beratungsstruktur zu entwickeln. Diese soll die QualitĂ€t der Möglichkeiten zur Teilhabe durch personenzentrierte und niedrigschwellige Arbeit verbessern. Menschen mit Behinderung sollen an ihren jeweiligen Lebensorten neue inklusive Formen der Teilhabe bereitgestellt werden.

(vgl. alsterarbeit gGmbH [Hg.] 2009, Konzept fĂŒr niedrigschwellige Arbeitsangebote in Wandsbek fĂŒr Menschen mit seelischen Behinderungen, ArESA Hist. Slg. 62, Hamburg, S. 2)

Interview mit Barbara Lambrecht, Heidrun Thiel und Rainer Hölzke

Zum Interview mit Transkription

MĂ€rz 2009

„wir“ – alsterdorf assistenz west-Journal
Der Jahresbericht 2008 der aawest erscheint dieses Mal in einem neuen Format:

„Unser erstes Journal ist fertig! Trotz aller Vorausplanungen sind wir doch ĂŒberrascht, wie aus einer ersten Idee und aus einer Sammlung von Geschichten und RĂŒckblicken diese Ausgabe entstanden ist, [
] wir entschieden uns dafĂŒr, trotz aller Zeitknappheit ein Journal herauszugeben, das nicht nur auf 2008 zurĂŒckblickt, sondern auch auf die gesamte Zeit.“

(s. alsterdorf assistenz west [Hg.] 2009, wir – alsterdorf assistenz west-Journal, SaisonrĂŒckblick mit Hanne Stiefvater, Rainer Kath und Tom Overbeck, ArESA Hist. Slg 62 II, Hamburg)

Notiz: Gemeint ist die Zeit seit GrĂŒndung der aawest als gGmbH im Jahr 2005.

April 2009

Der Vorstand lÀdt alle Mitarbeitenden zum Stammtisch ein
Der Vorstand fĂŒhrt ein neues Format ein. Er lĂ€dt alle Mitarbeitenden der Stiftung zur Teilnahme an einem ersten Stammtisch mit dem Vorstand ein. Dieser findet am 8. April im Kesselhaus am Alsterdorfer Markt statt:

„Das erste Treffen war fĂŒr uns sehr interessant und anregend. Wir hatten an mehreren Tischen intensive GesprĂ€che ĂŒber die Arbeit und Arbeitsbedingungen in unserer Stiftung, ĂŒber Zukunftskonzepte und ĂŒber EinschĂ€tzungen von sich verĂ€ndernden Rahmenbedingungen. Einige haben sich seit langem mal wieder getroffen, es fand ein reger Austausch ĂŒber den Stand der Dinge in den jeweiligen Arbeitsbereichen statt; an vielen Stellen auch darĂŒber, dass sich die Gesellschaften ein wenig auseinandergelebt haben. Einige möchten das Gemeinsame mehr betonen und gesellschaftsĂŒbergreifend kooperieren.
Wie steht es mit Ihnen? Wir waren etwa 50 Personen, und wir vom Vorstand wĂŒrden uns sehr freuen, wenn Sie auch beim nĂ€chsten Mal wieder dabei sind. [
]

Heute nun laden wir Sie zum zweiten Stammtisch am 01. Juli 09 um 18.00 Uhr ein. Diesmal wird er im Haus 5 [
] Seewartenstraße 10 [
] stattfinden.“

(s. Schlagzeile vom 16.06.2009, alsternet, ArESA Hist. Slg.54, Hamburg)

Mai 2009

„Enabling Community – Gemeinsame Sache machen“
Dieser Kongress, vom 18. bis 20. Mai 2009, der von der Evangelischen Stiftung Alsterdorf und der Katholischen Hochschule fĂŒr Sozialwesen in Berlin veranstaltet wird, knĂŒpft an die Kongresse „Community Care“ (2000) und „Community Living“ (2006) an. Der Kongress findet in den RĂ€umen der Gesamtschule Steilshoop statt.

Mit Experten aus Politik, Wirtschaft, Sozialwesen und Wissenschaft soll es in VortrĂ€gen, Workshops, Foren und Diskussionspodien um Fragen gehen, die zur Weiterentwicklung einer humanen BĂŒrgergesellschaft von Bedeutung sind.

Sozialsenator Dietrich Wersich mit Blick auf die Kongresstage:

„Wir ziehen seit Jahren mit der Evangelischen Stiftung Alsterdorf an einem Strang, was Themen wie Inklusion und Auflösung von Anstaltsstrukturen angeht. Ich bin mir sicher, dass auch dieser Kongress, wie seine VorgĂ€nger, wieder viele Impulse bundesweit aussenden wird und so die vorbildliche Entwicklung der Stiftung unterstreicht.“

(s. Nachricht vom 18.05.2009, alsternet, ArESA Hist. Slg. 54, Hamburg)

`Enabling Community, Gemeinwesen zur Inklusion befĂ€higen!` Ein Positionspapier der ESA und der Katholischen Hochschule fĂŒr Sozialwesen Berlin (2009)

Die Stiftung feiert wieder Mitarbeiterfeste
Der neu zusammengesetzte Vorstand, nach vielen Jahren wieder ein Vierervorstand, lÀsst eine alte Tradition der Stiftung wiederaufleben:

„Wir freuen uns, zusammen mit Ihnen eine schon fast vergessene Alsterdorfer Tradition wieder zu beleben. Der GrĂŒnder unserer Stiftung, Heinrich Matthias Sengelmann, wurde am 25. Mai 1821 geboren. Über viele Jahrzehnte wurde dieser Tag in Alsterdorf stets als besonderer Feiertag begangen. In diesem Jahr wollen wir Sengelmanns Geburtstag endlich wieder einmal mit Ihnen – allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – feiern. Dazu laden wir Sie hiermit recht herzlich ein.
Das Fest wird am 25.05.09 in der Zeit von 16 – 20 Uhr auf dem Alsterdorfer Markt stattfinden. Abseits vom AlltagsgeschĂ€ft wollen wir einander begegnen, miteinander Spaß haben und gemeinsam essen und trinken. Eine detaillierte Veranstaltungsplanung werden Sie in KĂŒrze im alsternet finden.
FĂŒr Essen und Trinken wird gesorgt sein. Außerdem wartet eine persönliche Überraschung auf Sie. Damit wir Sie als Mitarbeitende der Stiftung erkennen können, bitten wir Sie, das beigefĂŒgte Teilnahmeband zu tragen.“

(s. Schlagzeile 19.05.2009, alsternet, ArESA Hist. Slg. 54, Hamburg)

September 2009

Die alsterdorf assistenz west wird TrÀger der Kinder- und Jugendhilfe
Die alsterdorf assistenz west schließt im September mit der Sozialbehörde (Amt fĂŒr Schule) eine Leistungsvereinbarung gemĂ€ĂŸ SGB VIII ĂŒber einen neu zu etablierenden eigenstĂ€ndigen Kinder- und Jugendhilfebereich der ESA. Dieser wurde in den frĂŒhen 1990er-Jahren in der Stiftung aufgrund der Wirren der damaligen Sanierung eingestellt.

„Die aawest hat sich 2008 zur Erweiterung ihres Portfolios um die ambulanten Leistungen ‚SozialpĂ€dagogische Familienhilfe‘ (SPFH) und ‚Erziehungsbeistandschaft‘ (EBS) nach den §§ 30 und 31 SGB VIII entschlossen, da aus den Anfragen fĂŒr die Eingliederungshilfe-Angebote und den Bedarfen bereits aufgenommener junger Erwachsener aus der Jugendhilfe ersichtlich wurde, dass die Schnittstelle zwischen Eingliederungshilfe und Jugendhilfe deutlich zugenommen hat. Hier wollte die aawest passgenauere Angebote schaffen, die es möglich machen Hilfen aus einer Hand anzubieten. Im weiteren Verlauf des Projektauftrages ‚Aufbau von Jugendhilfeleistungen‘ ergab sich dann ein weiterer Bedarf an stationĂ€ren Angeboten fĂŒr Jugendliche und Jungerwachsene, die nicht originĂ€r zur Eingliederungshilfe gehören und eher Bedarfe aus dem Bereich Jugendhilfe mitbrachten, sodass Ende 2009 die Entscheidung getroffen wurde auch Angebote nach § 34 SGB VIII (Wohngruppen) zu schaffen, die den Anforderungen gerecht werden konnten.

DarĂŒber hinaus besteht seit 2001 das ‚Jugendhaus Alsterdorf‘, Alsterdorfer Markt 13c, das fĂŒr Kinder- und Jugendliche im Alter von 10 – 18 Jahren niedrigschwellige, offene Angebote zur Freizeitgestaltung und außerschulischen Bildung bereithĂ€lt. Dieses wurde seit 2017 baulich wie inhaltlich konsequent zu einem inklusiven ‚Jugendhaus fĂŒr alle‘ umgestaltet.“

(s. Warning, Astrid 2022, Textbeitrag zur Kinder- und Jugendhilfe in der alsterdorf assistenz west gGmbH, E-Mail vom 29.04.2022, ArESA Hist. Slg. 62, Hamburg)

4. Fachkongress der Hamburger WerkstatttrÀger
Der nunmehr vierte Fachkongress in dieser Dekade trĂ€gt den Titel „Ist die Werkstatt noch zu retten? – Was muss sich Ă€ndern, damit WerkstĂ€tten den Anforderungen aus Politik und Gesellschaft gerecht werden?“.

WerkstĂ€tten fĂŒr behinderte Menschen als Einrichtungen zur Teilhabe am Arbeitsleben fĂŒr Menschen mit Behinderung sind in die Jahre gekommen. Sie stehen unter starkem VerĂ€nderungsdruck. Mit Vertretern aus Forschung, Organisationsberatung, Politik, InteressenverbĂ€nden und Werkstattleitungen werden Anforderungen der Zukunft, unter anderem mit Best-Practice-Beispielen der Hamburger Anbieterlandschaft, diskutiert und Ideen fĂŒr die Zukunft entwickelt.

(vgl. LAG WfbM Hamburg [Hg.] 2009, Einladungsflyer zum Fachkongress 2009, ArESA Hist. Slg. 62, Hamburg)

November 2009

Das Carl-Koops-Haus schließt endgĂŒltig seine Pforten
Das Carl-Koops-Haus, das in den Augen vieler Betrachter dem aus dem vorletzten Jahrhundert stammenden GefĂ€ngnisbau in Hamburg-FuhlsbĂŒttel, Santa Fu, gleicht, hat als letztes Großheim aus der AnstaltsĂ€ra auf dem StiftungsgelĂ€nde endgĂŒltig ausgedient.

„Mit einer Party ĂŒber den Wolken im vierten Stock ging am Freitag nach 25 bewegten Jahren die Ära des Carl Koops-Hauses (CKH) zu Ende.
Das Wohnhaus, Ende der 70er-Jahre geplant, und 1984 eröffnet, war damals ein wichtiger Schritt raus aus den Schlaf- und WachsĂ€len der Alsterdorfer Anstalten. Kleinere Wohngemeinschaften mit 8–10 Bewohnerinnen und Bewohnern ermöglichten mehr PrivatsphĂ€re fĂŒr Menschen mit Assistenzbedarf. Doch schon damals gab es erste Stimmen, die den Bau eines Wohnhauses fĂŒr ĂŒber 200 Menschen mit Assistenzbedarf kritisierten und kleinere, dezentrale Wohnangebote forderten. Viele Mitarbeitende, die im CKH tĂ€tig waren, versuchten durch Engagement und Initiative bauliche Defizite auszugleichen und den Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung und Teilhabe zu ermöglichen. Erste Formen von Assistenz wurden erprobt. Konflikte, WidersprĂŒche und Diskussionen begleiteten ebenfalls den Weg des Hauses.

Im Zeitalter der Verabschiedung der UN-Konvention ĂŒber die Rechte von Menschen mit Behinderungen mit den GrundsĂ€tzen Nichtdiskriminierung, volle und wirksame Teilhabe gesellschaftlichen Lebens, Selbstbestimmung, Barrierefreiheit und Chancengleichheit sind nun die letzten Menschen aus dem CKH ausgezogen und haben den Schritt ins 21. Jahrhundert getan.“

(s. Nachricht vom 23.11.2009, alsternet, ArESA Hist. Slg.54, Hamburg)

„Die Zeit war einfach reif“

Ein Film ĂŒber das Carl-Koops-Haus (2011) Hamburg

Ein Warm-up-Workshop als Einstieg in die Sozialraumarbeit
Mit den GeschĂ€ftsfĂŒhrungen der Assistenzgesellschaften (aa ost und aa west), alsterarbeit, dem Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf, der Heilerzieherschule und den Bugenhagenschulen veranstaltet die VorstĂ€ndin Birgit Schulz am 24. November 2009 einen Warm-up-Workshop zum Thema „Sozialraumarbeit in der Stiftung“. Es soll ein erster Austausch zwischen den verschiedenen Arbeitsfeldern der ESA stattfinden und gegebenenfalls sollen Möglichkeiten und Ideen angeregt werden, wie im Sinne einer sozialrĂ€umlich ausgerichteten Arbeit eine effektivere Zusammenarbeit aussehen kann. Seine Fortsetzung erfĂ€hrt dieser Workshop in einem Anfang kommenden Jahres stattfindenden „Sozialraumtag“.

(vgl. o. N. 2009, Sozialraumarbeit in der Stiftung. Protokoll Warm-up-Workshop 24.11.2009, ArESA Hist. Slg. 62, Hamburg)