1984

Januar 1984

Probst Rudi Mondry wird Vorstandsvorsitzender der Alsterdorfer Anstalten
Probst Rudi Mondry übernimmt den Vorsitz im inzwischen dreiköpfigen Vorstand der Alsterdorfer Anstalten. Zur weiteren Besetzung gehören Ulrich Heine als Personalvorstand und Jochim Wittern als Finanzvorstand.

(vgl. Viitanen, Liisa 2013, Blick zurĂĽck und Blick nach vorn – Rudi Mondry. Die Direktoren der Alsterdorfer Anstalten. in: ESA [Hg.], alsterdorf. Magazin der Ev. Stiftung Alsterdorf, Nr. 26/Dezember 2013, S. 16)

April 1984

Ein Mahnmal fĂĽr die Deportationsopfer der Alsterdorfer Anstalten
Am 29. April 1984 lässt Pastor Rudi Mondry auf dem Gelände der Alsterdorfer Anstalten ein Mahnmal errichten zum Gedenken an die Euthanasieaktionen, an denen sich auch die Anstalten beteiligt hatten. Er lässt darüber hinaus ein Gedenkbuch in der Kirche St. Nicolaus auslegen, das die Namen der Opfer enthält.

September 1984

Eine neue Gebäudekonzeption für das Zentralgelände
Die zentrale Planerin mit Stabsstelle beim Vorstand, Sigrid Jürgensen, legt dem Vorstand die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe dar, die den Auftrag hatte, einerseits den zukünftigen Gebäudebestand zu erheben und andererseits Verwendungsmöglichkeiten von Gebäuden auf dem Zentralgelände zu ermitteln. Anlass für diese vom Vorstand eingesetzte Arbeitsgruppe war die Fertigstellung des Carl-Koops-Hauses und das Ziel, die Anzahl der Bewohner*innenplätze auf dem zentralen Gelände zu beschränken. Daraufhin beschließt der Vorstand:

  1. „Folgende bisherige Wohngebäude werden kurzfristig abgebrochen: Friedenshort, Samaria, Heinrichshöh, Schneiderei mit Baracke. Folgende Gebäude sollen ab Mitte 1985 abgebrochen werden: Alte Sonderschule (beide Teile), die Wohnhäuser Bethesda und Carlsruh, die Baracke des jetzigen Zentralen Geschäftszimmers, alle aufgestellten Büro-Container. Die (Wohn-)Häuser Wartburg und Wittenberg müssen je nach Entwicklung des Neubaus der Werkstatt abgebrochen werden.
  2. Einer anderweitigen Verwendung sollen die Wohnhäuser Goldener Apfel und Gottesschutz zugeführt werden.
  3. Das Haus Bismarck soll vorerst erhalten bleiben, jedoch nicht mehr Wohnzwecken dienen.
  4. An der Konzeption der Öffnung des Geländes und der Einrichtung einer Marktzone soll weitergearbeitet werden. Der Vorstand stellt fest, daß unter Berücksichtigung der unter den Ziffern 1 bis 3 genannten Veränderungen sich eine Platzzahl von 768 Heimplätzen auf dem Zentralgelände ergibt. Es wird dies als Obergrenze des Vertretbaren angesehen.“
(s. Heine, Ulrich 1984, Protokoll der Vorstandssitzung mit Vertretern des Stiftungsrats, Herrn Dr. Imhoff und Herrn Dr. Schwesinger vom 12.09.1984, ArESA DV 309, Hamburg)

Oktober 1984

Neubau einer Werkstatt fĂĽr Behinderte
Das Bundesministerium fĂĽr Arbeit und Soziales hat 2,8 Mio. DM fĂĽr den Neubau einer Werkstatt fĂĽr Behinderte (WfB) bewilligt. Der Vorstand beschlieĂźt die sofortige Beantragung der Planungsfreigabe fĂĽr den Neubau.

(vgl. Schulz, Lothar 1984, Protokoll der Vorstandssitzung vom 18.10.1984, ArESA DV 309, Hamburg)

Neue AuĂźenwohngruppe fĂĽr 19 Bewohner in Volksdorf
Das ehemalige Schwesternwohnheim Bethanien in der Farmsener LandstraĂźe kann zum 1. Januar 1985 mit 19 Alsterdorfer Bewohnern bezogen werden. Die Zustimmung der Liegenschaft liegt vor. (ebd.)

Dezember 1984

Benennung der Heimbereiche

„Nach PrĂĽfung des Vorschlages der Erziehungs- und Pflegeleitungen beschlieĂźt der Vorstand: Die Heimbereiche sollen unter Wegfall bisher geschlechtsbezogener Bezeichnungen alle mit Namen versehen werden. Die Bezeichnung Erziehungs- und Pflegeleitung wird in Heimleitung geändert.“  

(s. Heine, Ulrich 1984, Protokoll Sitzung des Vorstands vom 14.12.1984, ArESA, DV 309, Hamburg)

Grundsatzbeschluss zur Regionalisierung
Die Abteilung Zentrale Planung, Sigrid JĂĽrgensen und Uwe Schiemann, reicht am 10. Dezember 1984 ein Vorschlagspapier ein mit dem Ziel, einen Grundsatzbeschluss zur Regionalisierung der Wohnangebote zu erreichen.

(vgl. JĂĽrgensen, Sigrid Dr. / Schiemann, Uwe 1984, Vorschlag fĂĽr einen Grundsatzbeschluss der Regionalisierung von 12/1984, ArESA DV 1931, Hamburg)

Geschäftsverteilung des Vorstands
In Ausführung des Beschlusses des Stiftungsrates vom 21. Juni 1983 wird die Geschäftsverteilung im Dreiervorstand ab 1. Januar 1985 geändert.

  • Das Vorstandsressort „D“ wird vom Vorsitzenden Probst Rudi Mondry gefĂĽhrt. Hierzu gehören: Kirchenangelegenheiten, Alsterdorfer Diakonenschaft, Alsterdorfer Schwesternschaft, Ă–ffentlichkeitsarbeit, Heinrich Sengelmann Krankenhaus, Mitarbeiterbetreuung, Angehörigenarbeit, ab 1. Januar 1986 das Werner-Otto-Institut (WOI) und ab Bezugsfertigkeit des Krankenhausneubaus das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf (EKA).
  • Das Vorstandsressort „B“ wird von Herrn Heine gefĂĽhrt. Hierzu gehören: Behindertenheime, Förderbereich, Zentrales Geschäftszimmer, Medizinischer Dienst, Beauftragter fĂĽr Neuaufnahmen, Psychologen, Beauftragter fĂĽr Rehabilitation und Soziales, Zentrale Planung, Heilpädagogische Sonderschule, Berufsfachschule fĂĽr Kinderpflegerinnen, Fachschule fĂĽr Heilerzieher, Heilerzieherhelfer-Ausbildung und Fort- und Weiterbildung.
  • Das Vorstandsressort „V“ wird von Herrn Wittern gefĂĽhrt. Hierzu gehören: Arbeitssicherheit, Betriebsärztlicher Dienst, Datenschutzbeauftragter, Datenverarbeitung, Organisation/ Revision, Rechnungswesen, Spenden, Personalwesen, ĂĽbergreifende Fort- und Weiterbildung, Ver- und Entsorgung, Werkstatt fĂĽr Behinderte, Landwirtschaften, Ratzeburger Paramenten-Werkstatt, Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf (bis Bezugsfertigkeit des Krankenhausneubaus) und bis zum 31. Dezember 1985 das Werner-Otto-Institut einschlieĂźlich Berufsfachschule fĂĽr Logopädie.

(vgl. Heine, Ulrich 1984, Protokoll der Vorstandssitzung vom 14.12.1984, ArESA DV 309, Hamburg)